Die
Gilde Parkbühne in Hannover bot an diesem Abend gut 3200 Zuschauern
Platz für eine Show der besonderen Art. Einen Auftritt von Lindsey
konnte ich bereits vor gut 1,5 Jahren im wesentlich kleineren Hamburger
Stage Club bewundern, dieser
Abend sollte es jedoch toppen. Schon beim Aufbau des Bühnenbildes mit
großem Vorhang, der auch als Leinwand diente, und den Stellwänden wurde
klar, dass nicht nur die Musik sondern auch viel visuelles eine große
Rollen spielen würde.
Doch zunächst eröffnet der amerikanische Singer/Songwriter Ed Prosek den abend, der passend zu seiner Heimat San Francisco den Song "California" dabei hatte. Um einiges besser gefällt mir jedoch sein Lied "Hold on tight" mit einem schön eingänigen Refrain.
Den Anfang des eigentlichen Konzertes machte die
Geigerin und ihre Musikerkollegen noch ohne große Showeinlagen
und auch zwischendurch gab eine mehr oder weniger spontane Jamszessen.
Der Großteil war aber Unterhaltung vom Feinsten, mit zahlreichen
Verkleidungen von Zombies über Piraten bis hin zum
Wilden Westen (Roundtable Rival) schmissen sich Miss Stirling und ihre
vier Tänzerinnen in die passenden Kostüme. Wer ihre Musikvideos kennt
wusste so schnell, welches Lied einen nun erwartete. Auch ein Medley
fast all ihrer Videospiele-Cover hat sie untergebracht
und über die Leinwand flimmerte Lindsey dazu in den Kostümen aus Zelda
und Skyrim. Selbstverständlich durften mit „Crystallize“ und „Shatter
me“ ihre wohl bekanntesten Lieder nicht fehlen. Das ganze Konzert war
gut durchgeplant, manchmal vielleicht schon zu
professionell, aber immer großes Kino! Wie sie tanzt und Geige spielt,
vermittelt so viel Anmut in Leichtigkeit verpackt, dass es eine Freude
ist ihr dabei zuschauen und zuhören zu dürfen. Interessant war auch,
dass vom Enkel bis zum Opa, vom Gamer bis zum
Metalfan ein ziemlich bunter Haufen im Publikum zusammen kam.
Die Onlineausgabe der Berliner Morgenpost beschreibt den Abend bei Lindseys Tour-Auftritt in der Hauptstadt so passend mit den Worten: "Noch immer ist kein Name gefunden worden für das, was die Amerikanerin mit ihrem Publikum anstellt." (Berliner Morgenpost, 08.07.2015, Autor Felix Stephan)