Der
Freitag sollte der wohl längste Tag des Festivals sein. Die Füße
qualmten noch, als ich mich schon um 11 Uhr auf den Weg machte um von
Anfang an dabei zu sein. Heute lag der Schwerpunkt erneut bei den
Kanadiern im Kukuun.
CHLOE CHARLES
11:30 Uhr
Kukuun
Mit
Einflüssen von Jazz, Soul und Pop waren die Lieder von Chloe Charles
zum Tagesbeginn ein echter Ohrenschmaus. Sicher ist Sie keine klassische
Newcomerin, denn auf der Bühne besitzt
sie viel Selbstsicherheit, Eleganz und überzeugt mit einer Stimme, die
aufhorchen lässt. Wenn es beim vorherigen Reinhören in die diesjährigen
Acts einen Song gab, der mich gepackt hat, so war dies ihr „Soon on a
snowflake“, welchen
sie leider nicht live performt hat. Dennoch, aufs Frühstück an diesem
Tag zu verzichten und dafür der Musikerin aus Toronto zuzuhören war die
richtige Entscheidung!
TWO BEARS NORTH
12:30 Uhr
Kukuun
Die Indie-Pop-Gruppe aus Edmonton hat mit Schlagzeug,
Gitarre und Bass eingängige Melodien, die zu gefallen wissen ohne jedoch
sonderlich aufzufallen. Auffällig hingegen war die Dreadlock-Mähne der
Bassistin, die barfuß auf der Bühne stand. Das passte gut zur
Leichtfüßigkeit ihrer Musik! Spaß hat das Trio, dass
optisch irgendwie an eine Hippie-Kommune erinnert und Sängerin Sophie
Heppell hatte immer ein Lächeln auf den Lippen. Man kann Two bears north
durchaus mal im Auge behalten!
WRITTEN IN WATERS
13:15 Uhr
Spielbude
Die
Band aus England ist ein typisches Beispiel für Livemusik, die
hervorsticht, weil sie ausdrucksstark ist. Die blonde Sängerin mit ihrem
teilweise strengen Blick
experimentiert
mit unterschiedlichen Musikeinflüssen auf der in diesem Jahr kleineren
Spielbudenbühne. Teilweise erinnerten sowohl Auftritt, als auch der
Sound an die Band Moloko. Davon hätte ich gerne mehr
gehört und es würde mich interessieren ob es auf Platte so die Wirkung
zeigt wie live auf der Bühne.
FABER
14:15 Uhr
Sommersalon
Der
Sommersalon war an diesem Tag in Schweizer Hand und zur Begrüßung
bekamen wir Weißwein ausgeschenkt. Der Singer-Songwriter Faber
überzeugte mit Texten in Deutsch bzw. leichtem Schwiizerdütsch,
eingängigen Melodien und einem bösen Wortwitz. „Wenn du am Boden bist, dann weißt du wo du hingehörst“
ist doch mal eine Aussage!
OSCAR
15:15 Uhr
Reeperbus
Indie-pop aus London war nun am Reeperbus angesagt. Bestimmt nicht schlecht, jedoch aber auch nicht so mein Fall.
THE ROYAL FOUNDRY
15:30 Uhr
Kukuun
Zwei
Männer, Typen wie Bären – waschechte Kanadische Holzfäller und eine
eher zierliche Dame mit lila gefärbten Haaren bildeten die Folkband The
Royal Foundry.
Musikalisch schon viel mehr mein Ding als Oscar zuvor. Sängerin Bethany versuchte es zweimal sogar mit einer kleinen Begrüßung auf Deutsch, die sie vom Handy ablas.
Musikalisch schon viel mehr mein Ding als Oscar zuvor. Sängerin Bethany versuchte es zweimal sogar mit einer kleinen Begrüßung auf Deutsch, die sie vom Handy ablas.
FEDERAL LIGHTS
16:30 Uhr
Kukuun
Kanada
oh Kanada – mit Federal Lights aus Winnipeg war nun im Kukuun eine Band
auf der Bühne die ruhigeren Indie-Rock zum besten gab. Rückblickend
gesehen kein Act, an den ich große musikalische
Erinnerungen habe.
BALL PARK MUSIC
17:30 Uhr
Molotow
Indie-Pop-Rock
von Down Under mit den vier Musikern aus Brisbane. Die Australier
gefielen mir jedoch beim Hören vorab ein wenig besser als live im
Molotow, sie hatten ein wenig was von Bands
wie Weezer. Stimmung haben sie aber gemacht und man konnte spüren das
wir uns dem Freitagabend nährten.
SILENCES
19:00 Uhr
HeadCrash
Das erste Mal im HeadCrash. Die Bühne und der Raum waren ideal und großzügig, die Toilettenanlagen nun
…
dort
wurde wohl am meisten gespart. Die Band Silences dienten mehr als
Lückenfüller und leider muss ich sagen, dass deren Auftritt nicht viel
mit dem interessanten Sound der vorher geschauten Videos hatte.
Die Indieband aus England hätte ich mir sparen können.
PENNY POLICE
19:45 Uhr
HeadCrash
Nun
kam der eigentliche Grund für mich im HeadCrash zu erscheinen: Marie
Fjeldsted alias Penny Police! Die Sängerin aus Dänemark präsentierte
ihre sehr ruhigen und gefühlvollen Songs mit
zerbrechlicher Stimme und ohne viel drum herum. Mein Anspieltipp ist
hier ganz klar
„I do care“. Wunderschön schlicht ihr Auftritt, nur leider viel zu kurz! Aber am Folgetag
konnten wir sie mit einem kleinen Auftritt in der Festival
Lounge des Arcotel Hotels nochmal sehen. War ja auch wieder ein "Must have"!
Und sie hat Wortgehalten:
Leider hatte sie zum Festival keine CDs mitgebracht, doch über Facebook
konnte ich zwei EPs und ein Album bei ihr persönlich
bestellen, die zwischenzeitlich schon bei mir eingetroffen sind.
YOUNG BENJAMINS
20:30 Uhr
Kukuun
Ein
letztes Mal Kanada und auch eine der besten Bands aus Nordamerika bei
diesem Festival. Ein ganz eigener Sound, der vor allem durch die
abwechselnde Begleitung durch Keyboard und Violine
hervorsticht, die wunderbar zu diesem Indie-Folk passen. Den Young
Benjamins würde ich eine Chance geben, wieder auf meiner Konzertliste zu
erscheinen.
MAMMUT
21:20 Uhr
Nochtspeicher
Die
Band Mammut aus Island war ebenfalls eine der bemerkenswerten
Entdeckungen und landeten im Grunde nur auf meinem Plan, nachdem Delta
Rea abgesagt hatte. Mammut, ein Sound der leicht
mystisch und von Beginn an fesselnd ist! Trotz dass man kaum etwas
versteht, so haben es die fünf Musiker (natürlich vornehmlich die drei
weiblichen) geschafft mich mit ihren düster-melodischen Rock in ihren
Bann zu ziehen, dem die Sängerin selbst zu unterliegen
schien. Eine musikalisch ausgelebte Sage die man nicht beschreiben
kann, muss man halt erlebt haben. Definitiv ein Highlight in diesem
Jahr!
LUCY ROSE
22:40 Uhr
Nochtspeicher
Die blonde Britin besticht mit schönem
Singer-Songwriter-Pop
und weiß mit angenehmen Songs zu überzeugen. Je minimalistischer die
begleitenden Instrumente waren, desto schöner der Klang ihrer Lieder.
Irgendwo zwischen Sängerinnen wie Heather Nova und
Dido anzusiedeln hat Lucy ihren eigenen Platz und wirkt sehr souverän,
aber auch authentisch mit dem was sie macht.
LESLIE CLIO
24:30 Uhr
St. Pauli Kirche
Mal eine ganz andere Location und eine völlig andere Akustik. Leslie Clio, die ich dieses jahr somit zweimal live gesehen habe, passte ihre Songs dem Ort an und präsentierte einige Lieder ihrer beiden Alben. Im Laufe des kleinen Konzertes saß bald keiner mehr, als Leslie unten durchs Publikum tanzte und dazu ermunterte sich von den Bänken zu erheben schauten wir vom Oberrang aus zu. Beim mitsingen der Refrains hallte es wunderbar durch das Gotteshaus und dieser Auftritt war ein sehr gelungener Tagesabschluss mit dem Lied "Make things better"!
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