Samstag, 28. November 2015

Lylit - Prinz Willy Kiel

Am Samstag war es denn soweit und der Hauptgrund für den Kieltrip stand an. Die Sängerin Lylit hatte ich mit Begeisterung schon beim diesjährigen Reeperbahnfestival gesehen. Auch an diesem Abend hieß die Location "Prinz Willy" und Lylit lobte es als kleine Perle.

Normalerweise, so sagte sie, spielt sie ihre Auftritte gemeinsam mit ihrem Schlagzeuger, auf dessen Begleitung musste sie an diesem Abend wegen der recht kleinen Bühne verzichten. Ich fand das an sich klasse, denn so beschränkte sich alles auf ihre Stimme und ihr Keyboardspielu und war somit viel intimer. Sie spielte Songs ihrer aktuellen EP und dem bald folgendem Album. "Unkown" und "Again" sind richtige schöne Stücke und sie ist so intensiv dabei auf der Bühne spührbar (ein anderes Wort fällt mir hier an dieser Stelle nicht ein) weil sie so ganz in ihre eigene Musik vertieft ist. Im Vergleich zu Helene Nissen am Vortag sieht und merkt man ganz deutlich viel mehr Professionalität und Routine.

Ich mag es, wenn sie zwischen den Liedern erzählt, denn dieser Wiener Dialekt ist herrlich angenehm -  würde ich sofort als Hörbüch kaufen! So erzählte sie, dass es bei ihr oft umgekehrt ist, so dass kalte verregnete Tage dazu führen, dass sie fröhliche Songs schreibt. Bei ihr hat jeder Song eine gewisse Ausdrucksstärke und ihre Stimme ist eine der Stimmen 2015 für mich, weil sie sowohl ruhig als auch laut als auch tief und hoch wundervoll bedienen kann. Das schöne bei solch kleinen Läden: Man kann sich hinterher in Ruhe mit den Künstlern  unterhalten, so auch mit Eva alias Lylit, die sich auch noch an mich vom RBF erinnern konnte und sich gefreut hat mich wieder zu sehen. Und vielleicht ist bei der nächsten Tour Hannover mit dabei, ich habe es ihr zumindest wärmstens empfohlen.

Freitag, 27. November 2015

Helene Nissen - Prinz Willy Kiel


Über das letzte Novemberwochenende hat es mich in den Hohen Norden nach Kiel verschlagen. Freitag Abend im kleinen, gemütlichen Prinz Willy in dem schon viele Künstler auf der Bühne standen, deren Namen man alle an der Kreidetafel auf der Bühne sehen konnte. Mit June Coco und Jess Morgan waren dort auch zwei Künstlerinnen, die ich dieses Jahr schon live erlebt habe.

An diesem Abend konnte ich hier die 18 Jährige Helene bei einem ihrer wohl ersten Liveauftritte sehen. Sie sang einige eigene Songs und viele Cover. So kam es, dass ich mich bei "My heart will go on" aus dem Film Titanic, gefolgt vom Amy Winehous-Song "Valerie" und "Mercy" von Duffy fühlte wie in einer Castingshow, in der dies ja alles beliebte Songs. Aber sie hat es gut gemacht und sich damit keineswegs übernommen! Ein wenig fühlte ich mich an Lilly among clouds erinnert, denn stimmlich war es super, jedoch war sie sehr schüchtern, aber süß dabei.

In der Mitte des Konzertes gab es eine kleine Pause, dass ist im Prinz Willy wohl so üblich. Gut fand ich das System dort, denn man zahlte lediglich 1,50 € Eintritt und die Künstler bekamen einen Gage über eine Hutspende, der nun  rumging.

Helene sang auch zwei Songs von Johnny Cash, von denen mir besonders ihre Version von "Cry cry cry" gefallen  hat. dabei wurde auch schnell klar, dass die Stärke ihrer Stimme bei Countrysongs liegt. Während ihres Auftritts wechselten ihre musikalischen Begleiter auf der Bühne und bei einigen Songs war sie Solo auf der Bühne, so auch bei einem der etwas zu wenigen eigenen Lieder einmalig am Klavier. Fazit: Kleiner, gemütlicher Abend und aus Helene kann echt was werden - nur Mut!

Donnerstag, 19. November 2015

Emma Longard - Bei Mehmet Hildesheim

Emma Longard hatte ich vor knapp zwei Jahren im Hamburger Knust schon mal aus Voract von Miriam Bryant gesehen und war froh sie nun im Rahmen ihrer eigenen "Million Pieces Tour" live sehen zu können.

Aber vor ihrem Auftritt kam es zu einem Treffen in einem Dönerladen in Hildesheim, wo mir Emma und Band gegenüber saßen. Später gesellte sich ein weiterer Gast an den Nachbartisch, der beim Gehen zu Emma sagte "Ihr braucht euch nicht beeilen, es ist kaum was los" - Emma meinte "Macht nix, und wenn wir nur zu viert sind." Da sagte ich zu ihr "Mindestens zu fünft" - Ich bekam ein Augenzwinkern, Daumen hoch und ein "Ich freu mich, bis gleich!" von der lockeren Hamburgerin.

Ein wenig erschocken war ich schon, dass tatsächlih nur 20-30 Leute sich eingefunden hatten. Jedoch "Klein aber fein" war nicht das erste und das letzte Mal Beweis dafür, dass Masse nicht gleich Klasse ist! Emma und ihre zwei Bandjungs spielten Songs aus ihrer EP und dem Album, was manchmal unkoordiniert, aber dennoch so echt und menschlich wirkte. Zu Beginn wollten die Boxen nicht wie gewünscht, aber sie konnte das mit ihrer charmanten Art gekonnt umspielen. Nach und nach spielte sich alles besser ein. Meine Highlights waren "Ocean" und die wundererschöne Soloversion vom Albumtitle "A million pieces", hier im Video:

Freitag, 13. November 2015

Jess Morgan und Paper Aeroplanes - Sumpfblume Hameln

Dies wird, so weiß ich schon zu Beginn meiner Schreiberei, ein Post über eines der bisher schönsten Konzerte in diesem Jahr!
Aber alles der Reihe nach, denn es begann vor ein paar Wochen als ich über das Magazin "The Pick" ein Gewinnspiel für Tickets der Paper Aeroplanes entdeckt habe. "Paper Aeroplanes" spricht Papierflugzeuge, da hat es bei mir geklingelt, denn ich hatte schon mal was von dieser Band gehört und nachdem ich in einige Songs via Youtube reingeschnuppert habe war ich schlagartig begeistert. Doch als ich auch noch weiter geforscht habe nach der Vorband, die sich als Jess Morgan entpuppt hat, war ich hin und weg und mir war klar: Egal ob du gewinnst oder nicht, DA musst du in die Rattenfängerstadt nach Hameln!

Ok, gewonnen habe ich nicht, aber für nur 12 Euro sollte ich einen richtig herzlichen Musikabend erleben. In der Sumpflume in Hameln habe ich vor einiger Zeit schon Die Happy live gesehen und und die Location ist für die Stadt schön und an diesem abend gab es zudem noch Sitzplätze, wo ich mir nach der Ankunft im strömenden Regen, einen Platz in der ersten Reihe gesichert habe.

Aber bevor ich auf das Konzert eingehe, möchte ich hier an dieser Stelle einen kleinen Rückblick einfügen. Nach meinem Besuch bei der wunderbaren June Coco hatte ich über Facebook Kontakt zu Melanie, die ebenfalls von June und ihrer Musik begeistert ist, und ich schickte ihr ebenfalls den Link zum Gewinnspiel für dieses Konzert. Ihre Antwort war ebenso genial wie lustig, denn sie benötigte kein Ticket, da sie die Band auf der gesamten Tour am Merch-Stand tatkräftig unterstützt! Hieß also: Man sieht sich dort! Ja, Musik verbindet halt.

Nun aber zum eigentlich wichtigem, der Musik. Die Britin Jess Morgan eröffnete den Abend und stand dabei alleine mit Gitarre auf der Bühne. Wunderbare, herzliche, sinnliche Musik einer Musikerin die von Null auf hundert mich sofort in ihrem Bann gezogen hat - ja, dass war Jess Morgan! Die Sängerin aus dem Norwich war für mich mehr als lediglich eine Vorband, als sie Songs ihrer EP und dem Album Langa Langa zum besten gab. "Freckles In The Sun" ist richtig schön, aber das wusste ich durch meinen Online-Schnupperkurs schon. Hinterher konnte ich mich mit ihr noch unterhalten und Jess ist wirklich Fan-nah und absolut herzlich! Danke an dieser Stelle an Melanie für das folgende Foto.

Nach relativ kurzer Pause kamen Sarah und Richard von Paper Aeroplanes auf die Bühne und wer eine riesige Show erwartet hat, der wurde echt enttäuscht....wer sich jedoch Musik erhofft hat, die das Herz berührt, die direkt und ehrlich ist, ja derjenige wurde belohnt heute in Hameln zu sein.

Was soll ich groß sagen? Wäre ich nicht auf einem Konzert gewesen, dann hätte ich mehrfach einfach die Augen geschlossen um diese schone Musik zu genießen! Hut ab, auf ihrer "Joy Tour" mit so tollen Songs wie wie "Emily" oder dem so schönen "Books", bei dem das Publikum mitsingen musste und durfte wurde mir wurde klar, dass ich eine Musikperle in diesem Jahr erwischt hatte. Im Vorprogramm lobte Jess Morgan das Publikum, welches zu Konzerten der Paper Aeroplanes geht, ja dieser Einschätzung kann ich mich an diesem Abend anschließen. Kein dummes Rumgelabber, kein Krach, sondern ein stilles Genießen der Musik und ehrlicher Applaus! Sarah Howells und Richard Llewellyn kommen aus Wales und haben eine völlig ruhige Art und so eine natürliche Ausstrahlung und zudem merkt man ihnen an, dass sie die Bühen brauchen und lieben, während Sarah´s Stimme, dass kann ich heute sagen live noch viel besser zur Geltung kommt als auf Cd. Die Musik besteht aus Gesang und dem Zusammenspiel von Akustik- und Elektrongitarre bei einigen Songs auch mit Keyboard untermalt. Die Songs sind leicht melancholisch, aber poppig genug um nicht traurig zu wirken, einfach nur schön würde ich sagen. Als Zugabe kamen beide mit Gitarre in Publikum um direkt umgeben von den lauschenden Zuhörern noch einen Song zu spielen.
Was soll ich noch sagen? Selten so schnell von zwei Acts begeistert gewesen, selten so überzeugt gewesen für ein paar Euro Teil einer tollen Tour gewesen zu sein! Zudem könnte ich mir beide gut beim Reeperbahn-Festival vorstellen.