Freitag, 29. Juli 2016

Bardentreffen - Innenstadt Nürnberg - 29.07. - 31.07.2016

Drei Tage bei bestem Wetter stand auf mehreren Bühnen in der schönen Nürnberger Innenstadt ein buntes Musikprogramm bevor. Von kleinen Straßenkünstlern, die an jeder Ecke viele unterschiedliche Musikstile bedienten, bishin zu großen Bühnen auf denen Musiker aus aller Herren Länder rund um den Globus auftraten. In diesem Jahr stand die Veranstaltung unter dem Motto "Sounds of Islands" und so konnte man Künstler aus Irland, Madagaskar, Zypern, Island, Japan, Neuseeland , den Fäöer Inseln und vielen Ländern mehr bewundern.
Auf meinem Zettel machten mit dem Duo "Das Lumpenpack" jedoch ein Act aus Stuttgart den Auftakt. Um 19 Uhr am Freitag Abend traten die beiden Jungs mit einer Mischung aus viel Konfetti, lustigen Geschichten und ebenso witzigen Liedern im Kulturgarten auf. Eine schöne Location,ein Biergarten mit Bühne,sehr gemütlich in einem großen Hinterhof gelegen. Die Songs der beiden hielten immer wieder Gags parat, so etwa der Junge Klaus, der stirbt, weil er kein Internet mehr hat, aber ja in der Hölle landet - die Hölle ist bekannterweise ja ein Hot Spot. Oder aber der Song "Ich bin jetzt in einem Alter" in dem man Salate, Guacamole und Tomate Mozarella mit zu eine Party bringt. Mein Favorit war jedoch "Es gibt kein Leben vor 12 Uhr", denn der Text hätte durchaus von mir stammen können. Eine Stunde prima Unterhaltung, wobei man von den Ansagen leider aufgrund der geringen Lautstärke wenig verstanden hat.

Als zweiten und auch schon letzten Act am Freitag gaben sich um 21 Uhr am Sebalder Platz die Schweizer von Carroussel die Ehre. Hier hatte ich zunächst die Befürchtung, dass der Zauber der Band, die ich bereits vor Jahren im Kulturpalast Hannover gesehen habe, nicht so rüberkommen könnte. Damals waren es zwanzig Leute in einem wunderschönen, intimen Konzert und diesmal viele Hundert auf dem vollen Platz. Doch diese "Angst" konnte ich eigentlich schon nach den ersten ein-zwei Liedern abschütteln, denn auch hier wirkte der bunter Mix aus französischem Gesang, vielen Instrumenten einer fröhlichen Atmosphere sofort und griff auf das Publikum über. Es war mal wieder so typischer "Ich verstehe zwar kein Wort, aber es ist so schön!" -Auftritt. Ihre Musik macht Laune, immer wieder Lust auf mehr und läd zum schunkeln ein. Herzstück von Carrousel sind die Ehe- und Bandpartner Leonard und Sophie, die ordentlich Schwung auf die Bühne bringt wenn sie mit den Akkordeon diesen typischen Fench-Pop untermalt. Das diese Band nicht viel berühmter und bekannter ist, wahrlich ein Rätsel für mich, denn an diesem Abend in Nürnberg haben sie es schnell geschafft, das Publikum für sich einzunehmen. Carrousel = eine Band, die ich jedem ans Herz lege, der mal von Musik verzaubert werden möchte!


Am Samstag kam es zum Wiedersehen mit alten Bekannten vom Folk im Park, denn ich habe mich entschieden die Boat shed pioneers nochmals live zu hören. Bereits um 16 Uhr am Lorenzer Platz, auf dem ich an diesem Wochenende viel Zeit verbracht habe, trat die Nürnberger Folkband auf. Wieder war es dieser schöne Mix von zahlreichen Instrumenten und dieser wirklich wunderbar typische Folksound mit einem Schuss Country, der diese Band zu meiner Entdeckung der Frankenreise gemacht hat. Neben dem schönen Song, den ihr hier schauen und hören könnt: Boat shed pioneers mit Cod street hat mir an diesem Tag "Timber and stone" am besten gefallen, denn auch das sonnengeplagte Publikum hat gut mitgesungen.
Diese Band ist eine typischer Liveband, die für meinen Geschmack sowohl beim Folk im Park als auch beim Bardentreffen ihren Auftritt etwas zu früh am Tag hatten.
Zwischendurch war es mein Plan in den Kreuzigungshof zu wechseln um dort Erna Rot live zu sehen, aber dort war recht schnell Einlassstopp. 

Als nächstes stand mit der St.Katharina der schönste und beeindruckenste Konzertort auf dem Plan. In der alten Kirchenruine wollte ich der Britin Bella Hardy lauschen. Leider war er sehr voll, ich kam gerade noch so rein, und zwischen quasselnden Weibern und dem Poltern an der Bar war es schwierig den sanften Klängen von Bella Hardy zu lauschen. Ihre Musik war sehr sanfter Pop und am schönsten war es, als sie die Geige wie eine Gitarre gespielt hat. Leider stand ich zu weit hinten und habe ihren Auftritt nicht bis zum Ende gesehen. Aber Bella Hardy verdient es, dass ich mir ihrer Musik nochmal ganz in Ruhe widme.





Wieder zurück am Lorenzer Platz wartete ich auf das charmante Duo "D.Monic". Dieses Duo war an diesem Tag jedoch in anderer Besetzung als üblich auf der Bühne. Eigentlich setzt sich die Kombo aus der Südtirolerin Lucia Kastlunger und der Sängerin Judith Geissler zusammen, doch weil Judith fehlte sprang Aga Labus ein. Keine Ahnung wie der Auftritt des attraktiven Duos sonst rüberkommt, an diesem Tag haben mir beide Damen gut gefallen.Insbesondere die italienischen Lieder von Lucia stachen hervor. Aber auch die Lieder in denen Aga den überwiegenden Gesangspart übernahm gefielen mir. Ein schöner Mix aus Pop und Jazz wussten zu gefallen, aber auch wenn Aga mich überzeugt hat, wäre es interessant diesem Act mal in der Originalbesetzung zu sehen.


Der Tag endete mit zahlreichen Acts am Straßenrand. Dieses Gefühl "Überall Musik" hat mir trotz stark überfüllter Straßen gut gefallen. Neben dem Duo CCC trafen wir noch auf die Neuseeländerin Teresa Bergman und eine türkische Sängerin. Alle drei, sowie die Band am Irisch Pub und die Jungs unter der Brücke rundeten den Tag perfekt ab.




Der Sonntag startet musikalisch um 15 Uhr, mal wieder Lorenzer Platz, mit der US-Amerikanerin Stephanie Forryan. Die aus der Nähe von Bosten stammende Musikerin sprach zwischen ihren Lieder perfekt deutsch und hatte diese gewisse Mischung aus Soul und Blues mit einem Schuss Country. Mit ihr hatte ich den tyischen Sound einer Singer-Songwriterin, die alleine mit Gitarre auf der Bühne stand. Ihrem Stil wird am ehsten das Lied gerecht, welches es mir gleich angetan hat, der "Small town blues"! Aber auch ihr "Skeletons"-Song, den das Publikum als letztes Lied zu hören bekam wusste zu gefallen.
Nach ihrem Auftritt setzte der Regen in Strömen ein, was zur Folge hatte, dass zum einen ihr Autogramm auf dem Album "Sweet Insomnia" leider stark verwischte und ich den größeren Auftritt von Teresa Bergmann verpasste.



Anschließend gegen 17 Uhr sollte dann der exotischste Auftritt folgen. Mit Maia Barouh bekam das Publikum einen ganz neuen, gewöhnungsbedürftigen und eigenen Sound auf die Ohren. Ein wilder Mix aus vielen Beats und Bass, der wortwörtlich den Boden wackeln lies, gemischt mit Synthesizersound und teils wildem Gesang. Untermalt wurde dies alles durch das Kostüm und den Tanz der Halb Japanerin- Halb Französin. Ihre Lieder, die sie auf französisch, englisch und japanisch sang waren manchmal kourios und befremdlich, aber ich empfand es vielleicht gerade deshalb als ziemlich genial! Beeindruckt haben mich die Lieder, bei denen sie selbst Querflöte gespielt hat - natürlich auch auf ihre ganz eigene Art und Weise.
Einen kleinen Eindruck findet ihr hier: Maia Barouh - Dakala. Manchmal klang es wie Musik, von einem anderen Stern, aber ich war verblüfft, dass es auch die Leute, jeden Alters, um mich herum scheinbar ähnlich geflasht hat wie mich. Beim anschließenden Cd-Kauf musste/durfte ich ihr meinen Namen fürs Autogramm auf ihre Hand schreiben, was echt lustig war!


Danach ging es um 18:30 Uhr am Trödelmarkt mit einem richtigen Liedermacher, einem Gaugler weiter. Der Isländer Svarvar Knutur kam dem, was ich mir so unter einem waschechten Barden vorstelle am nächsten. Seine Lieder, teilweise echt sehr gefühlvoll und ruhig und oft sehr lustig! Mir wurde empfohlen, mich weit Vorne einzureihen, damit ich verstehe was Svarvar so erzählt, und ich wurde nicht enttäuscht. Seine Sprüche waren lustig, manchmal fies und derbe, aber alles mit Charme und Verstand. Kröhnung war zum Abschluss ein Song in dem er einen Mix vereint hat, von all dem was wir Deutsche angelich immer hören wollen u.a. mit Falco und Bon Jovi. Die Leute gaben ihm Recht, indem jedes Lied sofort mitgesungen wurde. Er erzählte von seinem ersten Auftritt in Leipzig, bei dem er rausgeworfen wurde, weil die Leute dort lieber Tatort schauen wollten und lustigen Begegnungen auf der Reeperbahn. Nur seine Musik wäre mir etwas zu langweilig gewesen, gemixt mit einem großartigen Humor war es richtig klasse.
 


Der letzte Act auf der Insel Schütt war nochmal ein Highlight. Um 21:30 Uhr wurde es myhstisch mit den Klängen der Sängerin Eivor von den Faröer Inseln. Wie schon bei Maia spielte der Bass hier stark mit meinen Ohren und Füßen, besonders die Lieder bei denen Sie selbst auf einer mit Fell überzögenen Trommel drosch hatten was besonderes, aber auch ihr Schlagzeuger gab alles. Ihre Lieder hatten Einflüsse von Rock, Pop, Folk, Country und Klassik. Es hat etwas verträumtes und denn wird man doch wieder aus dieser Traummischung von Fantasyfilmmusik gerissen, wenn es rockiger wird. Mich hat ihre Musik größtenteils abgeholt, aber es ist auch wieder mal etwas spezielles, dass micht jedermanns Geschmack trifft.

Fazit: Rückblickend war Sonntag rein vom Unterhaltungswert der beste Tag. Das ganze Bardentreffen stellt sich etwas Abseits vom Mainstream auf und bietet dennoch Abwechslung und Alternativen. Im Vergleich zum Reeperbahnfestival waren mir persölich die Pausen zwischen den Auftritten zu lang, denn nur wenige Straßenmusiker konnten diese Lücken ernsthaft füllen. Aber einem geschenkten Gaul ... genau, für lau eine tolle Veranstaltung, die sich als größer herausgestellt hat, als mir vorab bewußt war!

Mittwoch, 27. Juli 2016

Hafensommer - Würzburg

Sind zich Konzerte nicht irgendwann Einheitsbrei? Ist das noch was besonderes? Zum einen ist es immer die Stimmung einer Stadt, die Musik der Band und die Atmosphere einer Location. Hier in Würzburg war es zunächst wirklich eine Location, wie ich so noch nicht erlebt habe. Eine Bühne im Hafenbecken des Mains, eine große spanische Treppe als Sitzgelegenheit fürs Publikum, die Weinberge im Hintergrund und das bei herrlichem Wetter - besser geht es kaum!

Der Hafensommer in Würzburg bringt viele verschiedene Künstler auf die Bühne und bietet so ein buntes Programm an vielen Tagen. An diesem Mittwoch waren es zwei Acts, die meiner Meinung nach nicht unbedingt zusammengepasst haben.

Zunächst erschien die Kombi "Le Millipede" auf der Bühne. Die "Tausendfüßler" sind fünf Jungs, die eine rein instrumentale Musik mit einem Mix aus Schlagzeug, Blasinstrumenten wie Trompete und Tuba und vielen elektonischen Einflüssen von gleich zwei Synthesizern darbieten. Zu Beginn fand ich diese Mischung noch recht spannend, aber ich habe immer wieder auf den gewissen Kick gewartet. Gefühlt hat jeder Song locker zehn Minuten gedauert und für mich waren sie oft nicht zu unterscheiden. Zumal es auch nur ein-zwei kurze Ansagen zwischen den Liedern gab. Mal ganz interessant das Ganze und wirklich mal was Neues, aber der anfängliche Wow-Effekt ist schnell verpufft. Nur für diesen Auftritt, der anderthalb Stunden in Anspruch nahm, hätte sich der Besuch nicht gelohnt.

 

Anschließend kam es schon nach nicht einmal zwei Wochen zu einem Wiedersehen mit der Schwedin Aino Löwenmark, die ich bereits bei der Hamburger Altonale gesehen habe. Beim ersten Mal hat mir ihr Auftritt gefallen, an diesem Abend hat es mich richtig begeistert. Die Band wurde um einen Kontrabass erweitert und auch der Beginn, bei dem sie einen Song ohne instrumentale Begleitung gesungen hat waren schöne Unterschiede. Der ebenfalls 90 Minütige Auftritt ließ aber auch mehr Zeit für mehr Musik. Unter anderem gab es diesmal schon zwei Songs in deutscher Sprache. 
 Ich möchte an dieser Stelle die Facebookseite des Würzburger Hafensommers am Tag nach dem Auftritt zitieren "Eine wunderbare Stimme, wunderbare Melodien. Aino Löwenmark zaubert eine wunderbar passende Stimmung an den Hafen! Und wenn man die wunderbaren Texte ihrer wenigen deutschen Songs hört, würde man sich wünschen schwedisch zu sprechen um auch die anderen Texte zu verstehen."
Ok, vielleicht etwas zu viel "Wunderbar", aber ich kann dem voll und ganz zustimmen!

Neben den mir, bis dahin schon bekannten Songs, stach eindeutig "Hui!" für mich heraus, weil er peppig ist und Schwung in den Abend brachte. Aber auch die schwedischen Lieder machten wieder klar,wie interessant auch Musik in anderen Sprachen sein kann. Besonders schön was die Zugabe ""Sov Nu" (ins deutsche übersetzt: Schlaft jetzt) ein Lied, halb schwedisch, halb deutsch, womit sie einen wahrhaft traumhaften Abschluss des Abends geschaffen hat.
Nach dem Auftritt erkannte sich mich auch wieder und ein gab eine herzliche Umarmung.

Eine ältere Dame, die neben mir saß und mit der ich mich gut unterhalten habe, meinte nachher zu mir "Also, die war ja richtig toll". 


Sonntag, 24. Juli 2016

Folk im Park - Marienbergpark Nürnberg

Vor zwei Jahren bereits war ich bei Folk im Park, einem kleinen Festival am Sonntag Nachmittag, dass einen besonders familieren Touch besitzt. Eine chillige Atmosphere, mit Foodtrucks, Kinderecke und vielen Besuchern, die es sich auf ihren Decken und Campingstühlen gemütlich gemacht haben ließen es auch an diesem Tag zu einem großen Picknick mit Livemusik werden. Sechs Acts von 14 Uhr bis 21:30 Uhr standen auf dem Programm und das Thema "Folk" steht dabei im Vordergrund. Im Jahr 2014 habe ich hier neben Ben Caplan mit seiner tiefen, rauchigen Stimme die Band The Mispers und die Ladies von The Staves kennen und schätzen gelernt.

In diesem Jahr war leider keine Anreise im kompletten Kreise möglich, daher widme ich diesen Post auch Maria und ihrer Herzklangbar! 
 

Für mich war der erste auch zugleich der beste Act des Tages. Warum? Nun, die aus Nürnberg stammende Band "Boat shed pioneers" haben mich ihren gesamten Auftritt über am besten unterhalten, waren am ehesten das, was ich unter Folk verstehe und brachten viele unterschiedliche Instrumnte auf die Bühne. Tolle Folksongs, untermalt mal mit Gitarren, Ukulele, Banjo und Geige und sowohl wenn der Sänger die Lieder anstimmt, als auch die zwei Songs, die von der kleinen Dame Anna aus Schweden gesungen wurden, gefielen mir auf anhieb. Wobei ich noch immer überlege: An wenn erinnert mich bloß ihre Stimme? Highlights waren die Lieder "Hey hey hey", "Cod street" und "Home" (ein Song mit diesem Title kann im Grunde nie schlecht sein). Ihr letztes Lied sangen sie gemeinsam mit den Jungs von "We brought a penguin". Diese Nürnberger Truppe ist es wert live erlebt zu werden!



Auf den für mich musikalisch besten Auftritt folgte die attraktivste Band. Die drei US-Ladies von Joseph sind die Schwestern Allison, Meegan und Natalie (von links nach rechts auf den Bildern). Ihre Lieder gefallen mir ebenfalls, insbesondere wenn sie alle drei gleichzeitig singen. Ansonsten sind die Aufgaben klar verteilt: Meegan in der Mitte übernimmt den Hauptpart am Gesang, Allison links unterstützt sie überwiegend mit ihrer Stimme, insbesondere bei des Refrains und Natalie sorgt mir ihrer Gitratte für die Instrumentale Begleitung. Doch gerade dies machte es etwas zu einseitig! Im Vergleich zur vorab gesehenen abwechslungsreichen Musik der Boat shed pioneers war die Musik der drei Damen etwas harmlos. Harmlos aber dennoch harmonisch. Ihr neustes Album erscheint erst im August, das vorherige Werk konnte ich später erstehen und auf dem Weg traf noch Natalie, die meine CD unterschrieben und mich das mit den Worten "follow me to my sisters" zu Allison und Meegan brachte um auch von den beiden noch die Unterschriften zu ergattern, kurz bevor sie das Festival verließen.

Die Band Black Oak aus den Niederlanden stand als nächstes auf der Bühne. Und was soll ich sagen: Von dieser Band war ich einfach nur gelangweilt! Da war für mich nichts was auch nur im Ansatz hängenblieb, außer das so ziemlich lahme Songs aneinander gereiht wurden. Mein Gefühl war, dass es vielen im Publikum auch so ging. Der Applaus war auch eher verhalten.
Dagegen war der nächste Act wieder um Längen besser! Der Australier Hein Cooper, wie selbst ich sagen muss ein attraktiver Mann, schaffte es den Schalter wieder umzulegen und für positive Stimmung zu sorgen. Seine Stimme und der Gitarrensound sind stimming, und auch die Loopmaschine kommt genial bei ihm zum Einsatz. Vor allem die Uptempo-Nummern zum Ende seines Auftritts laden viele Leute dazu ein, die Musik zu genießen und vor der Bühne zu tanzen. Dabei sind auch Lieder, die man nun nicht annährend der Musikrichtung Folk zuordnen würde, aber " The Real" mit Synthesizer-Einflüssen gefällt dennoch den Tänzern vor der Bühne ebenso wie mir.

Auch die Musik der derauf folgeneden Band Mathew and the Atlas gefiel mir sehr gut. Auch hier war wieder mit entscheidend, dass viele Instrumente zum Einsatz kamen. Die Stimme von Mathew fand ich unheimlich passend zum Thema "Folk", mit einem Tick von Country und immer wieder klingt gut die Gitarre durch, ohne zu dominat zu sein. Bester Song des Auftritts war für mich das eher ruhige "Elijah", denn hier trifft genau das zu, was ich eben beschrieben habe -  ein Hammersong, wunderbar melodisch! Die Band aus England hat mich überzeugt. Ja, selten das mich ein Typ schnell überzeugt, aber er hat es geschafft! Witzigster Part des abends ist ohne Zweifel die Keyboarderin Emma, die das Publikum zwischen den Liedern immer wieder mit lustigen Komentaren in gebrochenem deutsch zu lachen bringt.

Zu guter Letzt erlebten wird mit The slow show noch eine Stimme, die es in sich hatte. Die ebenfalls aus dem UK stammende Band findet ihre Stärke eindeutig in der Stimmgewalt ihres Frontmannes. Eine tiefe, rauhe, leicht soulige Stimme, die bestimmt viele Frauenherzen schon zum schmelzen gebracht hat. Die Band war zwar nicht mein Highlight, aber gut. Dennoch waren ich und mein Hinterteil mit vier Buchstaben froh, nach dem Auftritt endlich den Platz räumen zu können.

Fazit: Folk im Park hat auch ein zweites Mal bewiesen, dass es einen besonderen Charme besitzt, für jeden etwas bietet und absolut sein Geld wert ist. Ein kleines Fest, dass von der Harmonie lebt. Wie auch 2014 gab es drei Acts, die bei mir hängengeblieben sind, deren CDs ich erworben habe: Boat shed Pioneers, Joshep und Mathew and the Atlas -  natürlich alle samt Unterschriften. Zudem kann man entspannt chillen, eine Hopfenkaltschorle und die Sonne genießen. Es hatte mit den Black Oak echt eine musikalische Durststrecke, aber durchaus kann ich mir vorstellen es auf meine Liste für 2017 zu setzen!








Sonntag, 17. Juli 2016

Altonale - Hamburg Altona

Auf dem Rückweg von der Ostsee lagen Hamburg und die "Altonale", ein Stadtbezirksfest,  quasi auf der Strecke. Die Altonale findet über mehrere Tage statt und dieser Sonntag war der finale Tag der Feierlichkeiten. Neben einem großen Flohmarkt und vielen  Essensständen gab es auch jede Menge Livemusik an unterschiedlichen Bühnen.


Ich habe mich für zwei Auftritte am "Platz der Republik" in der Nähe des Bahnhofs Hamburg-Altona entschieden. Zunächst die junge Hamburger Blondine Vivien Ann, von der ich bereits über Facebook schon mal ein Video gesehen habe. Ihre Musik ist poppig-modern, ohne Einheitsbrei zu sein und ihre Songs gehen gut ins Ohr. Durchaus auch eine Kanidatin für einen Slot beim Reeperbahn-Festival. Dafür das sie noch nicht so viele Auftritte vor Publikum hatte wirkt sie locker, frisch und auch schon etwas abgeklärt. Gleich im Ohr nisten sich die Lieder "All is well" und ihre aktuelle Single "Julia" ein. "Julia", wenn man es hört, könnte durchaus auch ein Title von Boy sein, dies war zumindest mein erster Gedanke. Durch die Klänge des Xylophons, die leicht beschwingte Melodie und weil mir bei diesem Lied ihre Stimme besonders gut gefallen landet "Charlie Darling" in den Plattenkisten Tophits. Zufällig habe ich den Titelsong ihres kommenden Albums mitgefilmt: Vivie Ann - Flowers & Tigers.


Nach einem Spaziergang über den Trödelmarkt und einer Modenschau, ja tatsächlich eine Modenschau, konnte ich den zweiten Act des Tages erleben. Die Sängerin Aino Löwenmark, die eigentlich Teil des Duos Fjarill ist, trat hier in Hansestadt mit ihrem Soloablum "Human" auf. Die in Hamburg lebende und aus Schweden stammende Aino ist witzig und musikalisch. Während sie am Keyboard spielt, singt sie gleich in drei Sprachen: deutsch, englisch und schwedisch. Ich vermag es nicht so recht zu beschreiben, aber ihre Lieder hatten das gewisse Etwas, dass man gerne zuhört und sich voll auf die Musik einlässt. Sie ist keine der vielen jungen Künstlerinnen mit wenig Erfahrung, sondern eine gestandene Musikerin, die genau weiß was sie auf der Bühne macht und dabei viel Herzlichkeit versprüht. Neben dem Titelsong "Human" blieb mir "Bröder", was übersetzt aus dem schwedischen Brüder bedeutet, am meisten in Erinnerung. Keine Frage, Vivie Ann hat mir auch gut gefallen, aber im Vergleich zu ihr schien mir die Musik von Frau Löwenmark reifer und anspruchsvoller. Nach ihrem Auftritt lieh ich ihr zum signieren diverser CDs noch meinen Stift, der sich mehr und mehr bezahlbar macht! Im Laufe des Tages fiel mir auch wieder ein, wo ich ihren Namen schon mal gehört hatte: Bei einem Konzert in einer Hamburger Kirche hat sie vor einiger Zeit im Rahmen der Lausch Lounge gespielt. Da seinerzeit auch Emma Longard dort aufgetreten ist, bereue ich es im nachhinin doppelt nicht hingefahren zu sein. Aber es sollte ja in Kürze noch ein Wiedersehen mit Aino Löwenmark geben.

 



Freitag, 15. Juli 2016

Künstler am Meer "Grömenade" - 15.07. - 16.07.2016 in Grömitz

Diese Veranstaltung war etwas schönes: Musik und das Meer im Rücken! Nach einem festgelegten Plan traten überall an der Promenade Musiker und Artisten auf. Doch leider war das Publikum zum großen Teil dadurch geprägt, dass Urlauber rein plötzlich über die Acts gestolpert sind und eher eigentlich ein anderes Ziel hatten, im Gegensatz zu mir.

Der erste Act, den ich ins Auge gefasst hatte war das Duo "Gutbier und Vogeler". Das Männlich-Weibliche Duo trat mit Gitarre und deutschsprachigem Pop am Strand auf. Ihre Songs waren alle samt auf deutsch und wussten zu gefallen. Besonders passend waren dabei die Lieder "Zugvögel" und "Windstärke 9" - passte einfach zum Gefühl an der See.


Später am Abend auf der Hauptbühne an der Uferstraße traten die Sängerin Binta und ihre Band auf. Ihre Stimme war schön soulig und stark, ihre Lieder jedoch waren größtenteils Cover, die zwar ganz ok, aber bei weitem keine Highlights waren. Die paar eigenen Songs waren viel zu wenig und auch leider nicht so herrausragend um aufhorchen zu lassen.
Dafür das Sie und ihre Band der Hauptact des Abends waren, war ich doch schon ein wenig enttäuscht...



....doch dann wechselte ich nochmals an die Promenade und entdeckte meine Neuentdeckung im Norden! Die Band Dreamwood ist eigentlich ein Dou aus den Gitarissten Dino und Mira, die zudem Klarinette spielt und wird seit neustem durch die Geigerin Ida unterstützt. Deren Musik hat mich von Beginn an überzeugt! Eine schöne Mischung von Covern, unter anderem "Woderful world" von Hurts und echt schönen eigenen Liedern wussten gleich zu gefallen! Es war tolle, handgemachte Musik und vor allem kein Einheitsbrei, sehr melodisch, authentisch und echt.  Unter anderen war ein Dolly Parton Cover dabei, was ich mitgefilmt habe -  Dreamwood mit Joleen! Zum Ende des Auftritts spielten Sie ein Lied mit dem Titel "Into the sun" und ich fragte sie gleich: "Von wem ist denn dieses Lied im Original?"- Die Antwort war "Von UNS!" und nach einem kleinen Snack mit der Hamburger Band hatte ich das Album schon im Gepäck...das letzte was noch da war! Und da war auch endlich mal das Publikum dabei, denn viele blieben dabei um diese Band zuhören! Eine Dame sagte: Was ihr hier gemacht hab ist viel besser, als das was da grad auf er Hauptbühne läuft! - Dem konnte ich mich voll und ganz anschließen.
Am Samstag drauf war ich gegen 16 Uhr wieder da um diese tolle Band nochmals zu sehen und zu hören. Neben weiteren passenden Covern spielten sie schöne eigene Songs und erkannten auch mich als "Verfolger" wieder. Das "Under the milky way" von The Church und wieder ein eigenes Werk names "Horizon" rundeten den Auftritt ab.  Besonders schön klingt Mira´s klare Stimme, wenn sie von Dino noch unterstützt wird und dazu das Zusammenspiel der Geige von Ira geniesst. Dieses Trio ist etwas myhstisch, passt oftmals in Fantasyfilme und hat an diesem Wochenende meine Symphatie voll und ganz gewonnen. Von  Dreamwood möchte ich sehr gerne mehr hören und live sehen! Dem Traum, also dem  "Dream" in Dreamwood haben sie alle Ehre Ehre gemacht! Mira hat eine unheimlich tolle Ausstrahlung, Dinos Part bei "Into the sun" ist kaum wegzudenken und wie das Duo ohne Trio inklusive der Geigen-Untermalung funktioniert hat ist mir schleierhaft ;-) Auf ihrer Seite betitelt sich die Band als "Melodic-Folk-Rock", was ich nach intensivem Reinhören in das Album ziemlich passend finde.
Nach Dreamwood am Samstag stand denn "nur noch" meine kleine Hamburger Musikliebe Emma Longard auf dem Plan. Dort traf ich die Mädels von Dreamwood wieder, die zu mir sagen "DIE ist auch echt gut!" und deuteten auf Emma. Aber das wußte ich ja bereits. Auf der größen Bühne am Strand hieß es dann drei Mal Emma, denn sie musste oder besser gesagt durfte die Leute am Meer den ganzen Abend unterhalten. Mit drei Sets zu je 30 - 45 Minuten mit ein paar Pausen konnte sie so all ihre Lieder aus EP und Album, teilweise sogar mehrfach unterbringen. Positiv überrascht war ich, als Emma sich bedankte ausschließlich eigene Songs und keine Cover spielen zu können, und dafür großen Applaus erntete. Vielleicht waren viele, wie ich, vom Vorabend enttäuscht. Das erste Set spielte Emma noch alle am Keyboard  zusammen mit ihrem Gitarristen, ab dem dem zweiten Durchgang wuchs die Band um einen Schlagzeuger an. Das sich manche Lieder wiederholt haben war für mich nicht schlimm, im Gegenteil, es war eher wie mehrere Zugaben. Emma´s schöne, angenehme Stimme mit dem Souligen Touch kommt immer wieder zum Vorschein, besonders bei "Color TV", "I can´t handle love" und dem Lied "Up for changes", dessen Melodie mir tagelang danach durch die Gehörgänge schwirrt. Schön zum abschweifen ist auch Letting Loose. Was Emma gut gemacht hat ist, das die ganze Zeit ein Koffer mit ihren CDs stand, von denen sie recht viele unter Volk brachte an diesem Abend. Emma ist bis zum Ende bezaubernd und das Publikum dankbar für einen Abend mit viel schöner Musik.
Fazit: Schöne Sache so ein kleines Fest an der Küste. Die Organisation hat mir die Künstler an den kleinen Bühnen zu sehr sich selbst überlassen. Das Publikum war meist nicht so meins, die wenigsten Leute waren bewußt wegen der Musik da, haben viel zu viel gequasselt und dauernd wusselten Hunde und Kinder rum. Nichts gegen Hunde und Kinder, aber diese Störungen hat man bei einem richtigen Konzert halt nicht.