Freitag, 1. Juli 2016

Duo Aurata - Grüner Salon Berlin

Es gibt so Musik und Auftritte der besonderen Art, auf die man erst aufmerksam wird, wenn man dem Werdegang einer Künstlerin, einer Band oder einem Projekt intensiv folgt. So erging es mir beim "Duo Aurata"! Dieses hochmusikalische Duo setzt sich aus der Sopranistin Teresa Hoerl und der Akkordeonspielerin Yvonne Grünwald, die man von der Band Elaiza kennt, zusammen. Ganz ehrlich: Was mich an diesem abend erwarten sollte war mir jedoch nicht ganz klar...

An der Berliner Volksbühne, einem imposanten Gebäude,angekommen war ich durch einen Nebeneingang der erste im Grünen Salon. Eine Location, die mich echt beeindruckt hat, denn durch die Sessel und die schummrige Beleuchtung dominierte die Farbe grün tatsächlich und der Raum hatte eine herrlichen 20er-Jahre-Charme. Ich habe dort gleich ganz vorne Platz genommen und die Atmosphere des Raumes genossen. Nachdem auch einige andere Gäste eingetrudelt waren, kam Yvonne um ein letztes Mal die Bühne zu inspizieren. Als sie mich sah überlegte sie kurz, zeigte auf mich und fragte "Flockes Plattenkiste?" - Man kann sich gar nicht vorstellen wie lang dieses Grinsen bei mir angehalten hat. Fand ich total Klasse von ihr!

Die Show vom Duo Aurata begann dann kurz nach 20 Uhr. Sie betitelten ihren Auftritt als "Zwei Frauen - Eine Reise" und eine Musikalische Reise queerbeet war es auch! Zwischen einer Nummer von
Georg Friedrich Händel, die mich zwar beeindruckt hat, aber weniger mein Fall war, gab es Einflüsse von Richard Wagner, dessen kraftvolle Musik ich ebenfalls schätze, und den Beatles (u.a. auch Blackbird). Eine Mischung aus Pop und Klassik, die ich so noch nicht erlebt habe, mich aber tief beeindruckt hat. Während beide zu Beginn noch in Jeans und Tshirt (von Queen und den Liverpooler Pilzköpfen) auf der Bühne standen, wechselten sie ihre Outfits am abend mehrfach. Dabei zunächst auch elegante Kleider, wobei sich das von Teresa hinten nicht schließen ließ, was für ein paar Lacher sorgte, sie aber nicht in ihrem Gesang irritierte. Dieser Gesang war beeindruckend! Eigentlich brauchte Teresa kein Mikrofon, denn ihre Stimme ist kräftig, imposant und ausdrucksstark. Gepaart mit dem perfekten Akkordeonspiel von Yvonne ergibt sich so eine musikalische Mischung, wie ich sie noch nicht erlebt habe. Sie spielen Songs mit Loop-Maschine, welche ich immer"Sampeln"genannt habe, erzählen von ihrem Kennenlernen und haben sichtlich Spaß auf der Bühne.

Nach einer Pause ging es damit weiter, dass nun für ein Lied beide Akkordeon spielten. Danach gab Yvonne ein Computerspielemedley zum Besten, wobei ich Super Mario und Tetris erkannt habe. Nach einer kleinen Show-Tanzeinlage folgte der ESC-Part für diesen Abend. Beide erzählten von der Zeit beim Songcontest 2014 in Kopenhagen, woraufhin "Is it right" von Elaiza einfach folgten musste! Mit "Rise like a phonix" folgte dann der Siegertitel aus diesem Jahr, dem Teresas Stimme eine krasse Tiefe verlieh, so dass er erstmalig auch mir gefallen hat. Doch danach war der Songcontest-Beitrag noch lange nicht vorbei, denn mit "Ein bisschen Frieden" und "Save all your kisses for me" folgten die Siegertitel von 1982 und 1976. Während der Nummer von der Brotherhood of man, welcher ein echter Ohrwurm ist, zogen sich beide Steppschuhe an und gaben anschließend einen Stepptanz zum Besten!
Fazit: Ich wurde mehrfach (positiv) überrascht, der Einfluss der Klassik und die Kombination mit modernen Nummern bewirken etwas Besonders, aber man muss sich drauf einlassen können! Wenn man ganz versunken ist in diese kleine, feine Show, denn kann ich mir spätestens dann die Frage "Ob es sich (nur) dafür gelohnt hat nach Berlin zu reisen?" mit einem klaren JA beantworten. Zuletzt möchste ich noch drei Feststellungen machen: 1. Sowohl Yvonne, als auch Teresa waren locker und extrem symphatisch. 2. Ich sollte mich auch noch mehr mit Klassik beschäftigen 3. Ich brauche unbedingt auch ein Beatles-Tshirt :-)

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