Sonntag, 24. Juli 2016

Folk im Park - Marienbergpark Nürnberg

Vor zwei Jahren bereits war ich bei Folk im Park, einem kleinen Festival am Sonntag Nachmittag, dass einen besonders familieren Touch besitzt. Eine chillige Atmosphere, mit Foodtrucks, Kinderecke und vielen Besuchern, die es sich auf ihren Decken und Campingstühlen gemütlich gemacht haben ließen es auch an diesem Tag zu einem großen Picknick mit Livemusik werden. Sechs Acts von 14 Uhr bis 21:30 Uhr standen auf dem Programm und das Thema "Folk" steht dabei im Vordergrund. Im Jahr 2014 habe ich hier neben Ben Caplan mit seiner tiefen, rauchigen Stimme die Band The Mispers und die Ladies von The Staves kennen und schätzen gelernt.

In diesem Jahr war leider keine Anreise im kompletten Kreise möglich, daher widme ich diesen Post auch Maria und ihrer Herzklangbar! 
 

Für mich war der erste auch zugleich der beste Act des Tages. Warum? Nun, die aus Nürnberg stammende Band "Boat shed pioneers" haben mich ihren gesamten Auftritt über am besten unterhalten, waren am ehesten das, was ich unter Folk verstehe und brachten viele unterschiedliche Instrumnte auf die Bühne. Tolle Folksongs, untermalt mal mit Gitarren, Ukulele, Banjo und Geige und sowohl wenn der Sänger die Lieder anstimmt, als auch die zwei Songs, die von der kleinen Dame Anna aus Schweden gesungen wurden, gefielen mir auf anhieb. Wobei ich noch immer überlege: An wenn erinnert mich bloß ihre Stimme? Highlights waren die Lieder "Hey hey hey", "Cod street" und "Home" (ein Song mit diesem Title kann im Grunde nie schlecht sein). Ihr letztes Lied sangen sie gemeinsam mit den Jungs von "We brought a penguin". Diese Nürnberger Truppe ist es wert live erlebt zu werden!



Auf den für mich musikalisch besten Auftritt folgte die attraktivste Band. Die drei US-Ladies von Joseph sind die Schwestern Allison, Meegan und Natalie (von links nach rechts auf den Bildern). Ihre Lieder gefallen mir ebenfalls, insbesondere wenn sie alle drei gleichzeitig singen. Ansonsten sind die Aufgaben klar verteilt: Meegan in der Mitte übernimmt den Hauptpart am Gesang, Allison links unterstützt sie überwiegend mit ihrer Stimme, insbesondere bei des Refrains und Natalie sorgt mir ihrer Gitratte für die Instrumentale Begleitung. Doch gerade dies machte es etwas zu einseitig! Im Vergleich zur vorab gesehenen abwechslungsreichen Musik der Boat shed pioneers war die Musik der drei Damen etwas harmlos. Harmlos aber dennoch harmonisch. Ihr neustes Album erscheint erst im August, das vorherige Werk konnte ich später erstehen und auf dem Weg traf noch Natalie, die meine CD unterschrieben und mich das mit den Worten "follow me to my sisters" zu Allison und Meegan brachte um auch von den beiden noch die Unterschriften zu ergattern, kurz bevor sie das Festival verließen.

Die Band Black Oak aus den Niederlanden stand als nächstes auf der Bühne. Und was soll ich sagen: Von dieser Band war ich einfach nur gelangweilt! Da war für mich nichts was auch nur im Ansatz hängenblieb, außer das so ziemlich lahme Songs aneinander gereiht wurden. Mein Gefühl war, dass es vielen im Publikum auch so ging. Der Applaus war auch eher verhalten.
Dagegen war der nächste Act wieder um Längen besser! Der Australier Hein Cooper, wie selbst ich sagen muss ein attraktiver Mann, schaffte es den Schalter wieder umzulegen und für positive Stimmung zu sorgen. Seine Stimme und der Gitarrensound sind stimming, und auch die Loopmaschine kommt genial bei ihm zum Einsatz. Vor allem die Uptempo-Nummern zum Ende seines Auftritts laden viele Leute dazu ein, die Musik zu genießen und vor der Bühne zu tanzen. Dabei sind auch Lieder, die man nun nicht annährend der Musikrichtung Folk zuordnen würde, aber " The Real" mit Synthesizer-Einflüssen gefällt dennoch den Tänzern vor der Bühne ebenso wie mir.

Auch die Musik der derauf folgeneden Band Mathew and the Atlas gefiel mir sehr gut. Auch hier war wieder mit entscheidend, dass viele Instrumente zum Einsatz kamen. Die Stimme von Mathew fand ich unheimlich passend zum Thema "Folk", mit einem Tick von Country und immer wieder klingt gut die Gitarre durch, ohne zu dominat zu sein. Bester Song des Auftritts war für mich das eher ruhige "Elijah", denn hier trifft genau das zu, was ich eben beschrieben habe -  ein Hammersong, wunderbar melodisch! Die Band aus England hat mich überzeugt. Ja, selten das mich ein Typ schnell überzeugt, aber er hat es geschafft! Witzigster Part des abends ist ohne Zweifel die Keyboarderin Emma, die das Publikum zwischen den Liedern immer wieder mit lustigen Komentaren in gebrochenem deutsch zu lachen bringt.

Zu guter Letzt erlebten wird mit The slow show noch eine Stimme, die es in sich hatte. Die ebenfalls aus dem UK stammende Band findet ihre Stärke eindeutig in der Stimmgewalt ihres Frontmannes. Eine tiefe, rauhe, leicht soulige Stimme, die bestimmt viele Frauenherzen schon zum schmelzen gebracht hat. Die Band war zwar nicht mein Highlight, aber gut. Dennoch waren ich und mein Hinterteil mit vier Buchstaben froh, nach dem Auftritt endlich den Platz räumen zu können.

Fazit: Folk im Park hat auch ein zweites Mal bewiesen, dass es einen besonderen Charme besitzt, für jeden etwas bietet und absolut sein Geld wert ist. Ein kleines Fest, dass von der Harmonie lebt. Wie auch 2014 gab es drei Acts, die bei mir hängengeblieben sind, deren CDs ich erworben habe: Boat shed Pioneers, Joshep und Mathew and the Atlas -  natürlich alle samt Unterschriften. Zudem kann man entspannt chillen, eine Hopfenkaltschorle und die Sonne genießen. Es hatte mit den Black Oak echt eine musikalische Durststrecke, aber durchaus kann ich mir vorstellen es auf meine Liste für 2017 zu setzen!








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