Samstag, 26. Mai 2018

Ladie-Artists-Friends Nr. 3 - Schanzenzelt Hamburg



Die Planung für diesen Tag war ganz optimal, denn in Hamburg angekommen konnten wir vor dem eigentlich Konzertabend am Nachmittag noch das Stadtfest des Viertels St. George in der Straße Lange Reihe besuchen. Auch im Mai war es schon richtig heiß in der City, vor allem wenn man kein Schattenplätzchen hat. Schon allein die angekündigten Acts bei diesem Fest hätten für mich bereits die Reise in die Hansestadt gerechtfertigt. Als erstes konnten wir in voller länge den Auftritt von Liza & Kay sehen. Das Hamburger Duo war mit kompletter Band vor Ort, zu der auch Tim Jaacks gehörte. Für mich ein perfekter Mix auch ihren zwei Alben wurde gespielt, wobei ich "Kastanien" an diesem Tag deutlich vermisst habe. Aber "Baustelle", "Du bist alles" sind so Songs, die das Herz öffnen, während bei "Ohrwurm" an diesem Sommertag das erste Mal Stimmung aufkam. Ich habe die beiden nun schon des Öfteren gesehen und am besten gefallen sie mir einfach auf ihren schnuckligen eigenen Konzerten, wo viele Leute mitsingen.
Auf dem Weg zur U-Bahn hatten wir noch das Glück, den letzten 2-3 Liedern von Dorit Jakobs zu lauschen. Und nochmal Schwein gehabt "Nichtstun ist unsere Rebellion" war unter diesen letzten Nummern.


Anschließend ging es auf dem direktem Weg ins Schanzenviertel, wo unweit der Station Sternschanze in Sichtweite des Turmhotels von Mövenpick das Schanzenzelt auf uns wartete. Das rot-blaue Zelt erinnerte etwas an Zirkus und ein solcher sollte uns auch erwarten. Wie in beiden, bereits erlebten Shows, setzten sich die Ladies aus "alten Hasen" des Ladies-Artists-Friends zusammen mit drei neuen Ladies auf der Bühne. Unterstützt von  einer großartigen Band. Gerade bei dieser Band bin ich jedes Mal begeistert, wie gut sie Song all dieser Künstlerinnen drauf haben. Während wir zunächst auch erst auf den Zuschauerbänken Platz nahmen wechselten wir, wie viele anderen schnell vor die Bühne, bevor der Abend begann.  
 Diese Ladies, von links nach rechts, stand an diesem Abend auf der Bühne: Barbara Greshake, Kathrin Ost von August August, Elin Bell, Dorothee Möller von The Girl & the Ghost, Linda Kauffeldt, Miu, Joscheba und Sarajane. Auch in den Reihen der Band waren bekannte Gesichter, so unter anderem Markus Landsberg an der Gitarre und an den Drums der männliche Teil von The Girl and the Ghost und am Keyboard Christopher Baum von Takadoon.
Den Auftakt machte Sarajane, die mit ihrer Soulstimme schon ein starkes Stück vorlegte während Linda und Joscheba meiner Meinung nach deutlich anmerken ließen, dass sie den Backgroundgesang  nicht zum ersten mal übernahmen. Einen Ausschnitt aus diesem Stimmgewaltigen Auftritt könnt ihr HIER bestaunen.

Im Anschluss gab es deutschsprachige Lieder mit Kathrin und den Nummern von August August. Ich weiß nicht warum, aber ihr habe ich die Freunde an diesem Abend am meisten angemerkt, so hat sie gestrahlt. Aber auch interessant die Lieder mal in einer anderen Form, sprich mit großartigem Frauenchor, zu hören. Schlag auf Schlag ging es weiter, diesmal war es der Auftritt von Elin Bell. Ihre Stärke liegt ganz besonders bei den Songs am Keyboard, wie auch bei "These Waters".

Der anschließende  Auftritt von Dorothee von the Girl & the ghost wirkte sehr schön in sich gekehrt und das strahlte sie auch aus! Dann kam der Soloauftritt von Linda die diesmal ohne eine ihre beiden Bands Takadoon und Lunartree auftrat. Auch wenn mir Lunartree zuletzt im Knust sehr gut gefallen haben (kein Wunder bei einer Band aus drei Mädels) so konnte sie mich auch solo überzeugen. Ganz besonders das Zusammenspiel Joscheba war mein Highlight des Abends! Klar, dadurch das das Cello zum Einsatz kam  machte das schon viel aus, aber die beiden harmonieren auch einfach sehr gut.

Weiter ging es wiederum in deutsch und den soliden Popsongs der Newcomerin Barbara. Hört doch auch HIER mal bei ihr rein!

Mit Miu macht die Chefin den Abschluss und präsentierte mit OHANA" einen Song ihres zweiten Albums. Miu und Ukulele, dass passt zusammen wie Bratwurst und Senf oder Elin und Keyboard oder Linda und das Cello. Wobei man auch sagen muss, dass sie meiner Meinung nach an diesem Abend auch die beste Stimme hat. Der gesamte Auftritt endete mit der Nummer "All the ladies", wie auch schon die beiden Shows zuvor! ". Damit war eine zweistündige, sehens- und hörenswerte Show zu Ende! Das Projekt Ladies-Artists-Friends ist großartig, da man in die Musik von allen Künstlerinnen für jeweils 3 Songs reinschnuppern kann und so ein buntes Potpourri aus verschiedenen Stilrichtungen genießen darf!

Besonders schön, für Jäger und Sammler wie mich ist natürlich der Merchstand, an dem es zahlreiche Artikel zu erwerben gab. Zudem konnte ich ein Foto mit Kathrin ergattern, die mich sogar erkannt hat. Ich freu mich schon auf Runde 4!












Montag, 21. Mai 2018

Dylyn - Lux Hannover

Wenn ich weiblichen Besuch in meinem Wohnzimmer habe muss mich auch darum kümmern! Und so lag es nah, dass die Künstlerin "Dylyn" im Lux spielte und ich denn relativ spontan vor Ort war. Der Tipp dazu kam aus Berlin, wo sie schon vorher aufgetreten ist.

So ein bisschen hatte sie mich schon von den Bildern her an die kleine Schwester von Shakira, aufgrund der Mähne, erinnert. Leider gab es keine Vorband! Ok, auf den Mann mit Gitarre (zwei Euro ins Phrasenschwein) konnte ich auch locker verzichten.



Dann kam Dylyn zusammen mit ihrem Drummer und dem Gitarristen auf die Bühne. Und der Typ war ja wohl mal mega gut an seinem Instrument. Soviel zum Thema "Mann mit Gitarre". Und Dylyn war von Beginn an Sharika in einer rockigen Version. Mitgefilmut habe ich an diesem Abend die Nummer "Secrets", da ich diesen Song bereits durchs erste Reinschnuppern kannte. Wie bereist erwähnt kamen andere Lieder aber fetziger und stimmgewaltiger rüber., ein Beispiel dafür ist "American Nightmare". Auch 1 - 2 Coversongs kamen in ihrem Programm vor. Ihr Auftritt war quasi kurz und heftig. Mir hat es dennoch sehr gut gefallen und ich habe Hoffnung Dylyn nochmals erleben zu können.

Freitag, 18. Mai 2018

Skinny Lister - CHez Heinz Hannover

Mal ehrlich: Oft zu Konzerten und denn schon wieder zu einer Band, die Spaß, Freude und Partygefühle versprüht? Aber Hallo! Und willkommen bei der britischen Band die ihre Musik selbst als  "Shanty-Punk" bezeichnet: Skinny Lister!

Mein erster Eindruck in der Sauna alias dem heißen Chez Heinz war, dass wirklich viele Fans und Leute vor Ort waren, die diese Band an diesem Tage nicht zum ersten Mal sehen sollten. Der zweite  Eindruck galt der Vorband. Was für eine Vorband? Nun, von denen habe ich nichts mitbekommen, der Platz an der Bar war gemütlicher und durchgängig gut besucht. Tja, die Musik läd einfach zum trinken ein.  

Das Chez Heinz war fast ausverkauft, die Location ist im Grunde sehr stimmig, doch wenn der Laden so voll ist kann man leider eher wenig sehen. Aber genau aus diesem Grunde hatte ich keine Kamera dabei und auch um diese Musik einfach mal abzufeiern und genau das habe ich auch getan.
Und wer es schafft einen Auftritt von Skinny Lister mitzuerleben und dabei ganz ruhig zu sein, dem ist auch nicht mehr zu helfen! Zu Songs wie "Trouble on Oxford street" oder "This is war" muss man und habe ich einfach mitgegröllt wie viele andere auch. Mein Highlight fehlte auch nicht, denn Lieblingslied "Cathy" sang die verschwitzte Kombo natürlich auch. Ebenfalls eine geniale Nummer ist "John Kanaka", ein Song der fast nur aus dem immer wiederkehrende Refrain besteht, aber der ist ein Ohrwurm. Zum durchatmen kamen dann auch die Songs "What can I say" und das schöne "Bonny away". Ebenfalls erstmals zuhören mussten eigentlich fast alle bei den ganz backfrischen Songs für Album Nummer vier!
Zum Schluss kam eine Zugabe nach der anderen und die Band lies es sich nicht nehmen nochmals, also zum 3. Mal auf die Bühne zukommen. Dabei kam dann mit "Six Whiskies" der letzte Song, auf den ich gewartet hatte. Fazit: Eine einfach genial Liveband und ein richtig cooler Abend!


Freitag, 11. Mai 2018

Whitney Rose - Nochtwache Hamburg

Zum Hafengeburtstag nach Hamburg zu fahren, dass kann ich jedem nur empfehlen! Aber eigentlich zum Konzert zu wollen und dann in der Hansestadt übernachten zu müssen ist hingegen nicht so empfehlenswert. Die Hotelkosten sind dann nämlich mal eben doppelt so teuer!
Aber nun zum Auftritt: Zu Beginn fragte ich den Barkeeper, ob denn eine Vorband zu erwarten sei. Dieser zeigte denn auf den DJ, der bereits schon auflegte und die Leute mit einem Mix auf Pop und Westernmusik unterhielt. Zugegeben, die Musik passte zum Großteil des Publikums, von denen viele Cowboyhüte und passende Stiefel trugen. Allerdings war das kein Ersatz für eine Liveband!

Dann wurde es nicht nur voller in der Nochtwache, sondern auch noch authentischer als die Band die Bühne betrat und samt Whitney Rose das  Bild abrundeten, man sei in den Südstaaten der USA. Dabei konnte Miss Rose eigentlich aus Kanada. Ihre Wahlheimat Austin in Texas passt da schon besser. Was denn kam war ein Countrysong nach dem anderen. Der Abend war insgesamt total stimmig, ich habe aber optisch quasi nicht in diese Gesellschaft gepasst. Es hat mir gefallen, ihre Musik ist wie in einem Roadmovie auf der Route 66. Und ohne Frage, Whitney Rose konnte man sich nicht nur anhören, sondern auch anschauen. Die Stücke waren alle samt sehr gitarrenlastig und ihre Bandmitglieder wechselten diese auch fleißig durch. Gefreut hat mich, dass sie auch "Can´t stop shakin" gesungen hat, denn der Song hat Groove und erinnert mehr an die 60er Jahre. Letztendlich wäre es aber kein Gig wofür ich nochmals extra weit reisen würde,

Donnerstag, 10. Mai 2018

June Coco - Prinz Willy Kiel



Künstler, die ich vor Jahren erlebt habe und quasi nach lechtzte, die müssen schon was besonderes haben. So war es seit Jahren mit der Leipzigerin Musiker June Coco bei mir. So kam es, dass ich im April zu ihrem Göttinger Konzert wollte. Leider musste dieses aus gesundheitlichen Gründen abgesagt werden. Wie es die Ironie wollte war ich in Leipzig, als sie in Niedersachsen zum Nachholtermin war. Aber der Termin in Kiel passte sehr gut in meinen Zeitplan. Zudem wurde ich vor Ort wieder bestätigt, dass das Prinz Willy eine gemütliche Musikbar und für solche Abende geradezu geschaffen ist. Zu meinem letzten Besuch dort, vor ca. 3 Jahren, hatte man den Barbereich erweitert und alles etwas freundlicher gestaltet. An dem Laden merkt man jedoch eindeutig, dass sich hier jemand verwirklicht hat.


Schon zu Beginn fiel mir auf, dass June die Bühne passend hergerichtet hatte und so quasi zu ihrer Bühne gemacht hatte. Neben, auf und um das Klavier waren Leuchtkugeln in unterschiedlicher Farbe verteilt. Gleich daneben war ihr Merchkoffer mit liebevoll dargestellten Objekten. Und natürlich durfte die Winkekatze nicht fehlen! Was mir jedoch im Prinz Willy negativ auffiel: Die Rückwand der Bühne, auf der alle Künstler bis dahin unterschrieben hatten, war weg.

Mein Erstereiheplatz war herrlich nah dran! June war, mit einem Tontechniker vor Ort, der aber mehr neben dem Publikum saß. Aber ich fand es so sehr passend: June und ihr Klavier und viele neue Songs vom bald erscheinenden zweiten Album. Sie fand vom ersten Song an die richtig
Mischung aus Erzählungen zu den Liedern, der Tour und anderen Themen. Und währenddessen wusste ich schon, dass ich mit einem fetten Grinsen im Gesicht die nächtlichen Straßen von Kiel zum Hotel schlendern würde. Neben der bereits bekannten Single "Paperskin" zudem sie das Instrument Omnichord holte blieben die Nummer "Puppeteer" und mir vor allem "Lovers and Loosers" in Erinnerung. Besonders witzig waren die Nummer, bei denen sie das Publikum zum mitsingen aufforderte. Dabei saßen in der vorderen Reihe neben mir ausschließlich Männer zwischen 30 und 45. Entsprechende Männerröhren kamen da zustande. Bei "TV screen" sollten denn alle das darin oft vorkommende HELLO mitsingen und taten dies auch. June meinte, so tief komme sie aber nicht. Von ihrem Erstlingswerk gab es dann auch noch "On the road". Die von mir mitgefilmte lange Nummer "Circels" kommt da im Vergleich zu vielen anderen eher etwas düster rüber. Wäre ich vorher nicht von ihr überzeugt gewesen, an diesem Abend hätte sie es locker geschafft mich zu überzeugen.

Donnerstag, 3. Mai 2018

August August und Dorit Jakobs - Kukuun Hamburg

Um es vorweg zu nehmen: Das war einer der schönsten Abende des Jahres! In Hamburg hatte sich die Sängerin Dorit Jakobs im kuschligen Kukuun angekündigt. Als sich denn noch herausstellte, dass die Band "August August" den Support übernimmt, da musste ich nicht mehr überlegen, ob ich an diesem Abend dabei bin! Schließlich lief deren Debütalbum "Sag du" in den letzten Wochen bei mir rauf und runter.



Im Kukuun angekommen, kam auch schon im wahrsten Sinne die Ernüchterung. Es wurden Karten am Einlass verteilt, mit denen man das sechste Getränke gratis bekommen hätte! Was ist daran bitte schlimm? Nun, ich war mit dem Auto in der Hansestadt.  Als ich um 19:57 Uhr dort aufschlug dachte ich zunächst an eine Punktlandung. Aber der Beginn wurde auf 20:30 Uhr verlegt.

Dann aber ging es los und ich selbstverständlich in der ersten Reihe! Das manche Leute erstmal noch auf dem Balkon blieben, kann ich trotz toller Übersicht über die Reeperbahn nicht nachvollziehen. Kathrin, Dave und Jannis alias "August August" legten los und ihr kennt das vielleicht, wenn man sich auch auf den Voract sehr freut und die Hoffnung hegt, dass in der Kürze der Zeit wenigstens einer deiner Lieblingslieder dabei ist. Und soll ich sagen? Waren ALLE dabei! Schon zu Beginn der Song "Einzelkind", der mich vom Text sehr angesprochen hat. Dann die Nummer durch die ich auf diese Band aufmerksam geworden bin "Glücklich aber ich", ein Lied, dasss ich für mich selbst unterpretriert habe. Dann kam die neuste Single "Krokodile". Wie konnte man das ganze noch steigern? Richtig, mit einer der schönsten Nummern dieser Band, welches Kathrin in Begleitung von Dave an der Gitarre als Duo zu besten gaben: "Palinuro". Das Lied hat einen Ohrwurmfaktor, da möchte man zich mal den Refrain hören und mitsingen. Alleine für diesen Auftritt hätte sich die Fahrt nach Hamburg bereits gelohnt! 

Dann zum Hauptact kam eine junge Dame auf die Bühne, die mich zunächst optisch überrascht hat. Wer ihr Albumcover kennt erwartet nämlich eine Frau, die älter wirkt als die, die nun vor mir stand. Ihre Musik, ihre Art zu reden, ihr Auftreten und zack spielte sich auch Dorit in mein Herz! Ich habe mal den Satz gehört "Trägt ihr Herz auf der Zunge" und ich glaube, Dorit Jakobs ist so ein Mensch. Ich muss ja zugeben, dass ich zu diesem Zeitpunkt lediglich ihren Song "Nichtstun ist unsere Rebellion" kannte, aber an diesem Abend konnte sie mich mit all den anderen Liedern auch von sich begeistern. Sicherlich hat sie das selbst schon 1.000 Mal gehört, aber wenn man sie nur hört könnte denken, dass Judith Holofernes vor einem steht. "Dein perfektes Leben" und auch "Mein Sozialleben" sind eher tiefgründig und kritisch.  Insbesondere den zweitgenannten Song hat viele Textpassagen, die ich nachvollziehen kann. Hingegen ist unter anderem "Immerhin" immerhin etwas positiver gestimmt und ganz besonders das Lied "Platz für alles schöne", aber das besagt ja der Title bereits. Dorit ist natürlich, sympathisch und nicht ist irgendwie durchstrukturiert. Was ich damit sagen will: Das war ein richtig schöner Abend, der sich einfach echt anfühlte und anhörte und am Ende war ich betrunken, betrunken von guter Musik und Glückseeligkeit! 

Beim anschließenden Gespräch mit Dorit hat sie meine Eindrücke von sich vollauf bestätigt, und ich habe eine meiner ersten Platten erworben!