Donnerstag, 10. Mai 2018

June Coco - Prinz Willy Kiel



Künstler, die ich vor Jahren erlebt habe und quasi nach lechtzte, die müssen schon was besonderes haben. So war es seit Jahren mit der Leipzigerin Musiker June Coco bei mir. So kam es, dass ich im April zu ihrem Göttinger Konzert wollte. Leider musste dieses aus gesundheitlichen Gründen abgesagt werden. Wie es die Ironie wollte war ich in Leipzig, als sie in Niedersachsen zum Nachholtermin war. Aber der Termin in Kiel passte sehr gut in meinen Zeitplan. Zudem wurde ich vor Ort wieder bestätigt, dass das Prinz Willy eine gemütliche Musikbar und für solche Abende geradezu geschaffen ist. Zu meinem letzten Besuch dort, vor ca. 3 Jahren, hatte man den Barbereich erweitert und alles etwas freundlicher gestaltet. An dem Laden merkt man jedoch eindeutig, dass sich hier jemand verwirklicht hat.


Schon zu Beginn fiel mir auf, dass June die Bühne passend hergerichtet hatte und so quasi zu ihrer Bühne gemacht hatte. Neben, auf und um das Klavier waren Leuchtkugeln in unterschiedlicher Farbe verteilt. Gleich daneben war ihr Merchkoffer mit liebevoll dargestellten Objekten. Und natürlich durfte die Winkekatze nicht fehlen! Was mir jedoch im Prinz Willy negativ auffiel: Die Rückwand der Bühne, auf der alle Künstler bis dahin unterschrieben hatten, war weg.

Mein Erstereiheplatz war herrlich nah dran! June war, mit einem Tontechniker vor Ort, der aber mehr neben dem Publikum saß. Aber ich fand es so sehr passend: June und ihr Klavier und viele neue Songs vom bald erscheinenden zweiten Album. Sie fand vom ersten Song an die richtig
Mischung aus Erzählungen zu den Liedern, der Tour und anderen Themen. Und währenddessen wusste ich schon, dass ich mit einem fetten Grinsen im Gesicht die nächtlichen Straßen von Kiel zum Hotel schlendern würde. Neben der bereits bekannten Single "Paperskin" zudem sie das Instrument Omnichord holte blieben die Nummer "Puppeteer" und mir vor allem "Lovers and Loosers" in Erinnerung. Besonders witzig waren die Nummer, bei denen sie das Publikum zum mitsingen aufforderte. Dabei saßen in der vorderen Reihe neben mir ausschließlich Männer zwischen 30 und 45. Entsprechende Männerröhren kamen da zustande. Bei "TV screen" sollten denn alle das darin oft vorkommende HELLO mitsingen und taten dies auch. June meinte, so tief komme sie aber nicht. Von ihrem Erstlingswerk gab es dann auch noch "On the road". Die von mir mitgefilmte lange Nummer "Circels" kommt da im Vergleich zu vielen anderen eher etwas düster rüber. Wäre ich vorher nicht von ihr überzeugt gewesen, an diesem Abend hätte sie es locker geschafft mich zu überzeugen.

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