Freitag, 15. Juni 2018

2. Whatever happens Festival 1. Tag - Stiftung Hof Brechmann Schloß Holte-Stukenbrock


Zugegeben: Festivals gegenüber bin ich eher skeptisch! Draußen im Zelt übernachten, abhängig vom Wetter, genervt von seinen Campingnachbarn, stundenlanges anstehen bei Essen und Getränken und man steht so weit weg von der Bühne, dass man sich die Veranstaltung auch getrost im TV anschauen kann...doch das sollte anders werden!

Also, was hab mich dazu getrieben in die Nähe von Bielefeld zu fahren und dieses kleine, aber feine Festival zu besuchen? Zunächst war es das passende Line-Up, welches mit Eva Croissant, Antje Schomaker, Lilly Among Cloud und dem Duo Sea & Air so zusammengestellt war, als hätte man es für mich entworfen! Hinzu kam, dass ich hierüber nur positives gehört und gelesen hatte. So kam es, dass ich mich eine Woche vorher mit Zelt, Klappstuhl, Licht, Sonnencreme und Luftmatratze eingedeckt habe und ab ging die Lutzi...
...vor Ort angekommen durfte ich sogar zunächst mit dem Auto vor einen der beiden Zeltplätze fahren und abladen. Aufbauen konnte man bereits ab 11 Uhr und gegen 13 Uhr kam ich an. Die Stimmung auf dem Platz war total locker, man half sich gegenseitig und kam schnell ins Quatschen. Menschen in einfachen Zelten und Campingmobilen jeder Altersklasse mit Hunden und Kindern. Alle entspannt, freudig und erwartungsvoll. So fühlte ich mich auf anhieb willkommen! Nachdem ich mich in meiner "Ecke" eingerichtet hatte unternahm ich eine kleine Rundreise über den Gutshof mit folgenden Eindrücken:













Die Plätze sollten nun in den kommenden 48 Stunden mit Leben
und Musik gefüllt werden. Zunächst zwei Stunden später ging es dann auch gegen 15 Uhr musikalisch ganz locker los und ich lauschte chillig den ersten Songs im Klappstuhl vor der Gartenbühne. Und die meisten Leute machten es sich auf ebensolchen  Stühlen, bereitgestellten Bänken und Decken gemütlich. So ging es an der Gartenbühne los! Nach einer kurzen Ansprache durch Veranstalter und Gutsbesitzer. Einer der ersten Künstler war Marcel Gein (Foto links), der wie viele andere Musiker auf dem Festival aus Hamburg angereist waren. Auf seiner Seite beschreibt er sich auch als Alleinunterhalter. Neben seiner lustigen Art kam auch die deutschsprachige Musik klasse an. Mein Anspieltipp ist dabei das Lied "Saarbrooklyn" von ihn! Ich bin den männlichen Singer-Songwritern gegenüber ja kritisch gegenüber eingestellt, aber sowohl seine Art, als auch Stimme und die Lieder wussten zu überzeugen.

Weiter ging mit der Band "Staring Girl". Diese hatte jedoch trotzt dem Mädchen im Namen nichts weibliches zu bieten. Lustigerweise erkannte ich den Keyboarder wieder, da er mehrfach bereits in der Band von Lilly Among Clouds gespielt hatte. Ebenfalls deutsche Songs, zum chillen ok, waren mir aber etwas zu monoton.

Nachdem die Band The shabs leider kurzfristig abgesagt hatten gab es erstmal Musik als Irland. Mit
"Anna´s anchor" (rechts im Bild) wurde es erstmalig rockig und auch ich folgte dem Aufruf näher an die Bühne zu kommen. Mit der Gemütlichkeit war es schlagartig vorbei, wurde aber auch Zeit ;-)
Mich haben seine Musik und Art ebenfalls wieder überzeugt. Was man aber gleichzeitig gemerkt hat, dass es für einige ältere Besucher schon zu rockig war. Ich fand Marty und seine Band richtig gut! Aber urteilt HIER selbst.

Nachdem ich im Garten noch dem Freiburger Danny McCelland gelauscht hatte ging es erstmalig in die  "Deele" und somit in die Scheune zu ersten Bühnenwechsel. Für den verhinderten Markus Sommer hatte man spontan einen super Ersatz gefunden: Tim Jaacks! Sowohl Solo als auch bei Liza & Kay hatte ich ihn bereits gesehen. Zu Beginn seines Auftrittes hüpfte ein kleiner Junge vor der Bühne und Tim fragte "Du bist zu tanzen hier?" der Kleine "Jaaaa!" Tim´s Antwort "Tja, dafür bin ich der Falsche". Das sein Auftritt eigentlich mehr als nur "Ersatz" war wusste ich und viele andere Besucher. Seine Songs regen eher zum Nachdenken an und ruhigerer Natur, aber Qualitativ erster Sahne. So auch der Song "Kapitulation" - mega Nummer! Tim hat übrigens nur ein paar Zelte von mir entfernt genächtigt und war das ganze Wochenende vor Ort.

Weiterging es wieder unter freiem Himmel mit Folk aus Kassel von der Band "Louis on the run". Gefiel mir auch auf Anhieb. Somit war die EP der Band das erste was vom Merchstand den Weg in meine Tasche fand. Hört mal rein, hier sind Louis on the run live!
Auch diese Musiker campten mitten unter den Leuten und nur 5 Meter von mir entfernt, was ich am nächsten Morgen nutzte um mir die Cd signieren zu lassen.

Im Anschluss musste, nein durfte ich zu einer alten Bekannten wieder in die Deele. Wobei so alt sind weder Sängerin Eva Croissant noch Charlotte, ihre Begleitung am Cello. Ihr neustes Album hatte ich wenige Wochen zuvor per Crowfounding erworben und per Post bekommen. Um so mehr hat es mich gefreut, dass meine Lieblingsnummer davon, nämlich "Immer gelebt" mit auf ihrer Setlist stand! Ich habe sehr schnell meine Kamera gezückt und wer es noch nicht kennt, hier ist "Immer gelebt". Das hätte mir fast schon gereicht, aber Lieder vom Debütalbum waren neben neuen Songs auch dabei. Zum Schluss zog es Eva samt Gitarre für eine Nummer ins Publikum. Kennt man zwar längst, aber dennoch sehr schön!

Nach einem leckeren Burger vom Foodtrack ging es weiter zum letzten Act für mich: Antje Schomaker. Mal davon abgesehen, dass sie für mich zur Zeit einer der sympathischsten Sängerinnen ist habe ich mich auf ihren Auftritt gefreut, wie wenn man eine alte Freundin wiedersieht. Ihr Auftritt war der erste der, ohne andere abzustufen, richtig professionell rüber kam. Auch der Drummer war ein alte bekanntes Gesicht. Neben "Einen Funken Euphorie" dessen textlichte Bedeutung schon top ist war es schon wieder "Glanz und Gloria", mein persönlicher Ohrwurm!

Mit TV Smith in der Deele ließ ich die letzte Band des Abends aus und verbracht die Zeit lieber am Merchstand, an dem auch Antje war. Antje erkannte "Flocke" sofort wieder und mit den Mitarbeitern am Stand war immer ein Plausch drin, schließlich war ich nach fast jedem Act dort mal stöbern. Nach dem letzten Bier ( leckeres dunkles Landbier) kroch ich völlig zufrieden in meinen Schlafsack! Bereits der erste Tag hatte ich völlig gelohnt!















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