Dienstag, 27. Februar 2018

Antje Schomaker - Musikzentrum Hannover

Der Konzertabend wurde wegen großer Nachfrage bereits vor längerer Zeit vom Lux ins Musikzentrum hochverlegt. Kein Wunder, denn durch eine eigene Tour im Vorjahr und den Support von Bosse, wo sie mir das erste Mal aufgefallen ist, hat sie sich bereits einen Namen gemacht. Da war meine Vorfreude auf die "Helden und Halunken"-Tour groß!

Wir standen zwischen Bar und Garderobe und dennoch nah an der Bühne, ein idealer Platz für diese Location. Was sofort auffiel war, dass das weibliche Publikum klar in der Überzahl war. Als erstes hatten wir einen Comedyact, halt nein, eigentlich einen typischen Voract auf der Bühne. Bei gefühlt 4568 Konzerten, die bisher gesehen habe gab es in 90% diesen obligatorischen Mann mit Gitarre. So auch heute, denn mit Deniz Jaspersen stand da der Sänger vom Herrenmagazin. Musikalisch war dessen Darbietung aus meiner Sicht eher so lala. Der Unterhaltungswert lag bei ihm eher unfreiwillig im Comedybereich und daran, dass gleich beim ersten Lied eine Seite seiner Gitarre gerissen ist und er geflucht hat, und das direkt beim Tourauftakt. Ansonsten waren seine Erzählungen recht unterhaltsam. Wenn ich jedoch bedenke, dass Antje in anderen Städten von Louka und Marie Bothmer supportet wurde, blicke ich etwas enttäuscht auf diese Konzerteröffnung. Aber sorry Deniz ich bin da auch eher voreingenommen.




Aber dann ging es richtig los! Was uns sofort auch auffiel war der Drummer, der an Boris von
Fettes Brot erinnert, denn ihn hatten wir schon mehrfach bei Konzerten hinterm Schlagzeug gesehen. Antje ist wie immer quirlig und versprühte so richtig die Lust am Bühnenleben. Ich finde das total ansteckend! Ihre deutschen Lieder handeln nicht nur von Liebe und Freundschaft, sondern von Lebensgefühlen, vom lebendig sein, vom Mitten im Leben zu sei. "Dein Herz schlägt an so vielen Fronten, so dass du es ab und zu verlierst" ist zum Beispiel eine Zeile aus dem Song "Auf und davon". Etwas, wo sich viele Leute wiederfinden können, so auch ich. Das Lied "Aller Guten Dinge sind wir" ist tatsächlich ein Lobeslied an die Freundschaft, an den Zusammenhalt. Bei "Mein Herz braucht eine Pause" wurde es passenderweise recht ruhig, als Antje sich in die Masse mischte. Ich denke dieses Gefühl kennt einfach jeder und auch live kam es gut rüber. Gleichermaßen erschrocken und begeistert hat mich die Tatsache, dass ich fast jeden Song kannte, die meisten durch ihre Liveauftritte auf Instagram, die ich sofern möglich gerne verfolgt habe. Das witzige dabei ist ja, dass sie diese meist mit Freundinnen wie Lina Maly, Emily Roberts, Madeline Juno und Lea aufgenommen und gemeinsam musiziert hat. Meist sehr unterhaltsam und die Mischung der Stimmen passt!


Aber ich schweife ab...der Auftritt war für mich durchgängig einfach nur schön, gefühlvoll, witzig und ehrlich. Antje Schomaker ist für mich eine Frau in die man sich gleichermaßen verlieben kann, aber auch gerne ein Bier mit ihr trinken gehen möchte. Und trotz des eher jungem Publikum kommt ihr Auftritt ohne Schnick-Schnack und Kitsch aus. Ein weiteres Highlight des Abends ist das Lied "Gotham City", welches ich damals im Lux aufgenommen habe und mittlerweile mein zweit erfolgreichstes Video der Plattenkiste ist. Ziemlich zum Ende denn ein Song, den ich wie heißt es im Lied selbst "in beide Herzkammern werf und die Klappen mit braunem Klebeband verschließ" ebenso schnell aufgeschnappt und für sehr gut befunden habe, nämlich den Song "Glanz und Gloria".

Nachdem sich das Musikzentrum nur schleppend leerte und gefühlt fast jeder noch zum Merchstand wollte, kam auch ich endlich an die Reihe. Ohne das ich groß was sagen musste, meinte Antje gleich "Ich kenn dich noch von unserem Flohmarkt! Soll ich für Flockes Plattenkiste schreiben?" Und tatsächlich hat die "Grinsebacke" (ich mag einfach ihre fröhliche, unbekümmerte Art) auf ihr Album "Für Flocke" geschrieben. Es war mir ein Vergnügen, auch der Abend mit den Freunden Chris und Stefan!




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