Sonntag, 29. April 2018

Fenne Lily - Privatclub Berlin

Schon beim Konzert von Mogli wurde mir klar, dass mir der bis zu diesem Zeitpunkt unbekannte Voract namens "Fenne Lily" stimmlich viel besser gefiel als der Mainact. Somit sollte es mit ihr der dritte Auftritt einer Blondine innerhalb von vier Tagen sein.

Der Berliner Privatclub ist so eine Location ganz nach meinem Geschmack: Gut erreichbar, lockere Atmosphäre, leicht abgedunkelt, eher klein und gemütlich, zweckmäßig und mit nettem Barpersonal.
Der Voract dieses Abends war allerdings alles andere als eine positive Überraschung. Um ehrlich zu sein, gefiel es mir Sänger Tamu Massif kein bisschen. Sowohl instrumental, als auch stimmlich konnte er mich kein Stück für sich gewinnen. Auch als Fenne Lily später erzählte, er habe viel an ihrem Album mitgewirkt machte es seine eigene Musik nicht besser. Vielleicht liegen seinen Stärken eher in der Prodiktion im Hintergrund.

Dann kam endlich Fenne Lily auf die Bühne und schnell wurde mir wieder klar, was ich an ihr so schätze: Eine Stimme, die tief unter die Haut geht und zu der ich so jetzt keine vergleichbare kenne. Der Wiedererkennungswert ist somit recht hoch. Und mit Hilfe dieser Stimme stellt sie die Songs ihres Debütwerkes "On hold" an diesem Abend dem Berliner Publikum vor. Und diese Disc kann ich jedem mit einem gutem Geschmack und Gehör für Songs mit Leichtigkeit und Melancholie als Empfehlung ans Herz und in den Einkaufswagen legen. Neben dem gleichnamigen Titelsong "on hold" sind die Nummern "What´s good", "Three oh nine" und für mich persönlich das Lied "Bud", weil die Melodie für mich den Charakter eines kleinen Ohrwürmchens besitzt und ziemlich ihrer angenehmen Stimme sehr schmeichelt, die Highlights des Albums und ihres Autritts!

Was man allerdings bei ihr so gar nicht vermutet ist, dass ihre Sprechstimme wesentlich tiefer ausfällt als bei ihrer Musik und sie zudem noch erzählt wie ihr der sprichwörtliche Schnabel gewachsen ist. So sorgte sie unter anderen für Lacher in Publikum, als sie mal eben berichtete, wie sie ein Mann mal eben nach einem "Blowjob" gefragt wurde. Zudem ist sie auf ihre englischen Landsleute schlecht zu sprechen, da so ein EU-Austritt für Künstler nur Nachteile mit sich bringt.

Und hey, so ziemlich die erste internationale Künstlerin, die beim Signieren ihres Albums DIRK geschrieben hat ohne sich erkundigen zu müssen ob ich mit I oder E geschrieben werde. Witzige Story nebenbei: hinterher habe ich dann erfahren, dass auch "chuxontour" auf diesem Konzert war. Wer das ist? Eine ebenfalls  Konzertsüchtige aus der Hauptstadt, die ich über Instagram kenne. Ja, die Welt ist eben doch ein Dorf.

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