Dienstag, 16. Mai 2017

Debrah Scarlett - Kantine am Berghain

Die Location zu finden war gar nicht so einfach, denn ich bin erst einmal dran vorbeigelaufen und habe denn zum Glück einen Mann angesprochen, der sich als Barkeeper entpuppte. Die Kantine am Berghain hat nämlich einen Strandähnlichen kleinen Biergarten und einen Vorraum, bevor die eigentliche musikalische Räumlichkeit begann. Es war kurz vor 20 Uhr, dem gesetzten Beginn und ich mit meiner ständigen Sorgen, nicht immer möglichst in der ersten Reihe stehen zu können war verwundert, dass noch wirklich niemand in dem dunklen und stark durch die Nebelmaschine verraucht Raum war.

Aber denn füllte es sich schnell, als auch die letzten noch reingebeten wurden. Mittlerweile stand nämlich die zwei Männer von KLAN auf der Bühne. Über diesen Voract hatte ich mich vorab nicht informiert und war erstaunt, dass es Poppig und deutschsprachige Musik war. Die Texte waren gut und klar verständlich. Und mein persönliches Lob an das sehr gemischte, internationale Publikum: Die Leute waren den ganzen Abend extrem aufmerksam, es gab kaum rumlaufen und kein Gerede - so würde ich es mir immer wünschen.

Was dann kam, ist einfach Alles was ich mir von solch einem Abend erwarte: Tolle Musik gemischt
mit einer umwerfenden Ausstrahlung kurzum: Debrah Scarlett. Es gibt so Auftritte, da geht man nochmal durch was man machen muss, oder was man einkaufen sollte und es gibt solch einen Abend, an dem man sich vorkommt nur allein mit der Künstlerin und ihrer Band im Raum zu sein, weil man alles um sich herum ausschaltet und einfach genießt. Die Schweiz-Norwegerin machte manche ihrer Ansagen in englisch, manche in deutsch und auch mal auf Norwegisch, weil ihre Mutter bei diesem ersten Gig in Deutschland dabei war. Optisch hätte sie mit diesem weißen Outfit erneut beim ESC auftreten können und war dadurch und ihre langen roten Haare eine absolute Erscheinung. Ihre Songs sind betörend und musikalisch gesehen könnten es auch manchmal Lieder von Birdy sein. Jedenfalls ist ihre Musik eindrucksvoll und versprüht viel Kraft, während ihre Stimme mal leise ist und dann spürt man wieder diese Power. Ihre Vorjahressingle "To figure" sag sie nicht, aber dafür das Sie mit

"Dys(U)Topia" nur eine EP veröffentlich hat, hat sie viel mehr Songs auf ihrer Setlist. Ja, diese Setlist hab ich mir anschließend geschnappt. Mein Lieblingssong und auf der EP ist das Lied "Blurry" (Verschwommen).  Diese Songs machen Hoffnung auf ein Album! Auch schön, wenn auch mit kleinem Aussetzer zu Beginn habe ich vielleicht dabei die Stimmung des abends einfangen können, hier ist Debrah Scarlett mit "Body language".













Den letzten Song der umjubelten Zugabe saß sie auf den Stufen der Bühne, die man immer gut einsehen konnte. Für mich hätte der Auftritt noch Stunden so weitergehen können, ich fühlte mich perfekt unterhalten, beseelt und ein klein wenig verliebt! Nach dem Auftritt war ich einer der ersten bei ihr und siehe da, sie hat mich umarmt und auch sofort wiedererkannt vom zufälligen Treffen in der Berliner U-Bahn im letzten Jahr. Auf die Frage nach ihrer CD hat sie mir noch ihren Manager vorgestellt und mir anschließend die erste EP  verkauft. Auch eine erneutes Foto im helleren Vorraum war noch drin. Was für ein Abschluss und was für ein schöner abend mit einer herzlichen, sympathischen Künstlerin!



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