Mittwoch, 19. September 2018

Reeperbahn Festival 2018 erster Tag - Hamburg

Nach einem Jahr Zwangspause war meine Vorfreude unermesslich endlich wieder an diesem genial Festival teilnehmen zu können. Schließlich versprechen diese vier Tage immer ungezwungenen Spaß, coole Locations, geile Bands aus aller Welt mit frischer Musik sowie eine Grundernährung aus Astra-Bier mit Bratwurst oder Fischbrötchen. Nach Wochen voller Planung und dem intensiven Reinschnuppern ins Programm, reinhören in unzählige Acts und dem Anpassen der ganz eigenen Time-Line ging es an diesem Mittwoch endlich los.  Was manche als Stress bezeichnen ist für mich Lebensfreude pur!

Als erstes fiel sofort auf, dass quasi das "Hauptquartier" ausgelagert wurde, denn mit dem Festival Village hat man einen weiteren zentralen Punkt auf dem Heiligengeistfeld geschaffen. Neben der Bändchenausgabe fand man hier auch den Bus der Band Bazzookas aus Holland, die schon zum Inventar gehören. Außerdem stand hier die Open Air Bühne von Fritz-Kola eine weitere Location: das Spiegelzelt. Warum es noch so leer auf den Bilder ist? Um 14 Uhr war ich bereits vor Ort und es kehrte langsam Leben auf dem Platz ein. Nachdem ich mich umgeschaut hatte gings los...




15:05 Uhr - EUT - Reeperbus
Mein erster Act war eine junge Band aus Amsterdam. Und was soll ich sagen, gleich dieser Indiesound der Holländer brachte mich von null auf 100 in  nur drei Songs. Etwas Gitarrenlastig im positiven Sinne mit echt gängigen Melodien versprühten sie gleich gute Laune und das waren ansteckend. Der Reeeperbus vom Radiosender N-joy ist ideal um in die Kunst einer Band reinzuhören. Dieses Schnuppern hier hat mir sofort eins gezeigt: EUT hatte ich zum ersten, aber definitiv nicht letzten Mal live gesehen! Mein "Vielleicht" für ihren Auftritt an einem der kommenden Tage wurde schnell zu einem klaren JA!




15:30 Uhr - Jon Bryant -  Fritz-Bühne 
Die Auswahl zu dieser Zeit war gering und daher ging es im zick-zack hin und her zwischen Spielbudenplatz und dem Heiligengeistfeld. Der Kanadier Jon Bryant stand nicht auf meiner Liste, aber für eine halbe Stunde konnte man sich auch diesem Act anhören. Was ich nur gleich gemerkt habe: Diese Location ist alles andere als praktisch, denn mal abgesehen davon, dass man Nackenprobleme durch hochschauen bekam waren auch die Band durch die Schriftzüge davon schlecht zu lesen.









16:30 Uhr - Kuoko - Reeperbus

              
Wenn man bei dem Namen  glaubt jetzt eine asiatische Künstlerin zu hören  liegt man nur halb richtig, denn Jasmina Quach kommt aus Hamburg. Hier habe ich leider eher das Gegenteil von EUT erlebt. Diese Mischung aus Pop gemischt mit Electro konnte man zwar hören, aber lediglich zwei Song konnten mich hier nicht ausreichend begeistern. Sicher hat sie Potenzial, dass kam jedoch nicht ganz zur Geltung.
17:00 Uhr - Dives - Fritz-Bühne
Drei Mädels aus Wien brachten mich wieder zurück, zurück zum Heiligengeistfeld, zurück an den Kola-Stand und zurück zu guter Musik. Durch die hohe Treppe war es für die Bands wesentlich Zeitaufwendiger auf und abzubauen, da sämtliche Instrumente erstmal hochgeschleppt werden mussten. Die rockige Musik gefiel mir, insbesondere wenn manchmal mehrstimmiger Gesang zum Einsatz kam. Etwas gehetzt von ihrer Managerin konnte ich noch eine CD ergattern - die erst bei diesem Festival! Zudem kam an diesem Ort meine Vorliebe zum "Fritz-Kola Karamell-Kaffee" zum Vorschein. Ein Getränk was einen durch seinen Koffeingehalt prima durchs Festival bringt.

18:45 Uhr - Stereo Honey - Reeperbus
Zwei Jungs, zwei Gitarren und beide aus England, dass waren Stereo Honey. Im Grunde jedoch nur die eine Hälfte, denn sie Londoner Band ist eigentlich zu viert. Aber zwei Männer reichten schon aus um den geschmeidigen Pop-Rock mit einer echt guten Stimme rüber zu bringen. Die Stimme des Sängers hat mich zeitweise an Morten Harket von aha erinnert.



19:25 Uhr - Cari Cari - Reeperbus
Als nächstes stand ein Duo aus Österreich auf meinem Plan an dem ich zunächst Zweifel hatte, da ihre Videos etwas seltsam sind und ich auch nicht genau wusste wo ich sie einzuordnen habe. Aber das muss man manchmal auch gar nicht, wenn es einem gefällt und gut klingt. Und das tat es bei jedem Song. Es klang meist ungewohnt aber auch so, dass es aufhorchen ließ! Zudem hat mir sogar seine Stimme gefallen, wer mich kennt weiß, dass das was zu heißen hat. Aber hört doch selbst mal rein: Cari Cari am Reeperbus .Bei einem späteren Song kam sogar noch ein Digeridoo zum Einsatz.

20:20 Uhr - Jerry Williams - Molotow Skybar
JA! Was habe ich mich gefreut, als bekannt gegeben wurde das diese süße Britin Teil des Festivals sein wird - definitiv ein "Must have". Hier war ich besonders früh um wirklich ganz vorne stehen zu können. Kurz nach dem Einlass kamen denn die kleine Jerry und ihre Jungs von der Band. Richtig viel Spaß und Freude versprühte sie und gab echt alles auf der Bühne. Eine unterhaltsame Mischung aus Pop und Rock machen ihre Lieder aus und für mich war es der erste Act, den ich bereits kannte. Erst gegen Ende ihres Auftritts kamen denn die bekannteren Nummern von ihr wie "Boy oh Boy", das schwungvolle peppige "Grab life" und das ganz frische und rockige "Left and Right". Die meisten Song spielte sie mit Bandunterstützung, es gab aber auch eine Nummern, die sie alleine mit Gitarre darbot und diese Ballade mit Begleitung am Keyboard - schaut mal HIER rein. Als Mann wird man da einfach schwach und insgesamt war ein echt richtig toller Auftritt! Als sie fertig war kam sie von der Bühne zu mir und sagt gleich "I recognized you, I know we met in Berlin". Da war ich buff, dass ist locker über 2 Jahre her als sie Vanessa Carlton supportet hat. Ein lange Unterhaltung war gar nicht möglich, weil gleich Fotografen und Verantwortliche sich um sie scharrten. Aber sie hat erst vor kurzem im November ihren ersten Plattenvertrag unterzeichnet, und wo - in Hamburg!







21:10 Uhr - Laura Carbone - Sommersalon
Mit etwas Verspätung bin ich im Sommersalon angekommen und gerade so reingekommen, denn es war proppenvoll! Witzigerweise stand nah Eingang, was nervig war, da zich Leute sich rein- und rausgedrängelt haben, aber ich stand bei den Joco-Schwestern. Die beiden schauten sich den Auftritt der Halbitalienerin ebenfalls an. Ich war froh, dass sie recht viel von ihren ersten Album Sirens spielte, so zum Beispiel "heavy heavy" und "Swans, denn das neuere Werk ist meiner Meinung nach nicht ganz so melodiös. An diesem Abend kamen aber alle Song gut rüber und Laura schafft dabei eine einzigartige Aura mit einer tollen Atmosphäre. Und zack, meinen zweiten Must have Act hintereinander erlebt.

22:10 Uhr - Blond - Sommersalon


Ich hatte mir vorgenommen möglichst nicht so oft die Location wechseln zu müssen und so blieb ich auch ganz bewusst hier. Mit dem Chemnitzer Trio Blond kamen nun zwei blonde Schwestern und Johann, ein blinder Musiker, der gekonnt sowohl Keyboard als auch Bass spielte während eine der "Damen" am Schlagzeug saß und die andere sang und Gitarre spielte. Sicher nicht das musikalische Highlight des Tages, aber ein Auftritt mit viel Spaß und Unterhaltungswert - ich sag nur soviel "Ich hab die Fresse voll Spinat".  Was mich verblüfft hat war, dass die drei bereits einen richtigen Fankreis ausweisen konnten.








23:30 Uhr - I am K - Mojo Jazz Cafe
Zum Tagesabschluss ging es in das kleine was überirdisch zum Mojo gehört. Last but not least hieß es mit der Norwegischen Band "I am K". Und das war noch mal so richtig gut und die Musik, die als elektronisch Poprock galt hat meinen Nerv voll und ganz getroffen. Sehr melodiös, tolle Stimme und ein Mix, der mir zugesagt hat, schaut und hört doch HIER mal rein. Mein erster Gedanke war, dass diese Band musikalisch prima zu der Band Cosby passen würden. Anschließend konnte ich auch das Album der Band mit allen Unterschriften erstehen!

Tagesfazit: Mit zehn Acts am ersten Tag, der recht späte "Indoor" startete ganz ordentlich und ich konnte sagen: Wieder angekommen auf der musikalischen Wolke sieben!







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