Samstag, 22. September 2018

Reeperbahn Festival 2018 vierter Tag - Hamburg

So wie am vierten Tag möchte man eigentlich nicht aufwachen: Die Beine schwer wie Blei und das Freibier vom Vortag noch spürbar im Kopf quälte ich mich ohne Frühstück aus der Superbude St. George.

13:00 Uhr - Wolf & Moon - Pooca Bar
Zunächst traf ich mich mit Charlotte und durfte so dem Soundcheck des deutsch-holländischen Duos "Wolf & Moon" in der schnuckligen Pooca Bar lauschen. Der eigentlich Auftritt war nicht Teil des RBF und überschnitt sich leider völlig damit, dass ich für den nachfolgenden Auftritt Karten gewonnen habe.




14:00 Uhr - Konni Kass - Radio 91,7 xfm
Über ein Gewinnspiel auf Instagram habe ich bei Konni Kass direkt die Teilnahme an diesem Radiokonzert gewonnen. Um zum Sender zu kommen bin ich zum Meßberg in Hamburg gefahren. Das tolle an der Geschichte war, dass die Sängerin von den Färöer hier nicht so bekannt ist und auch nicht so relativ spontan die Leute in die Hansestadt kommen konnten. Daher hatten auch die anderen Leute, die ich über Instagram kenne und bei diesem Festival getroffen habe ebenfalls teilgenommen auch gewonnen! An die 50 Leute waren vor Ort und kurz nach zwei wurde die Tür geöffnet und die Show wurde eröffnet wie bei Start eines Flugzeugs. Die Songs ihres Albums "Haphe" hatte ich bereits beim Konzert des Vorabend gehört, aber sitzend in der Frontreihe konnte man prima zuhören und beobachten. Den gesamten Auftritt ich eine Stunde lang genießen! Konni war definitiv eines meiner Highlights beim Festival.


 

16:00 Uhr - Charlotte Brandi - Molotow Backyard
Wie üblich war das Molotow das heimliche dritte Zentrum des RBF mit seinen drei Bühnen drinnen und der Außenbühne im Backyard. Hier konnte ich als dritten Act des Tages die Sängerin von "Me and my Drummer" solo erleben. Musikalisch hat mir ihre Musik gut gefallen, insbesondere wenn auch das Cello zum Einsatz kam. Allerdings hat sie gegen ihren damaligen Kollegen Matze verbal ziemlich nachgetreten, dass fand ich sehr unpassend!


17:00 Uhr - Royaume - Molotow Backyard
Dieser Act aus Frankreich war gar nicht eingeplant, bot sich aber sowohl von der Zeit als auch räumlich einfach an. Dieses Pariser Duo machte Electropop und hatte sichtlich Spaß dabei. Das kam auch beim Publikum rüber und die beiden mussten bzw. durften sogar noch eine Zugabe spielen. Die beiden nennen sie sich Yummi und Moonboy, wobei ich das Hobby von Yummi interessant fand: Möglichst jede Sorte Bier zu probieren - sehr sympahtische Frau! 


19:20 Uhr - Kara Marni - Docks
Um ehrlich zu sein war dieses Konzert zwar auf meinem Plan, aber mehr Lückenfüller als ein totales Highlight. Dieser Gig war typisch nach dem Motto "Manchmal ist weniger mehr!". Die Songs mit der Band plätscherten eher so dahin, waren aber sehr Chartstauglich, jedoch vielleicht gerade deshalb nichts außergewöhnliches. Als sie aber dann bei ein-zwei Liedern alleine mit der Gitarre auf einem Hocker saß und diese Nummern auch eher ruhiger waren -> DAS gefiel mir! Die RnB-Sängerin aus England hat aber  mit ihren gerade mal 19 Jahren ein großes Potenzial bewiesen!

20:10 Uhr - Ferris & Sylvester - Imperial Theater 
Kara Marni habe ich nicht ganz bis zum Ende gesehen, da mit Issy Ferris und Archie Sylvester ein Londoner Duo dran war das nur einen Auftritt beim Festival hatte und ein Must Have vom ersten reinhören an war! Die Sitze im Theater sind gemütlich, vor allem in der ersten Reihe. Die beiden kamen mit Gitarren auf die Bühne und legten gleich mit ihrem Folk-Blues los. Hört doch auch mal in das letzte meiner Videos HIER rein! Am besten gefallen haben mir die Nummern mit den Städtenamen in den Titeln, sowohl "Berlin" als auch der "London Blues" bei dem das Publikum zum mitschnipsen aufgefordert wurde. Hinterher konnte ich mit ihrer EP "Made in streatham" die vierte und zugleich letzte CD vom Reeperbahn Festival ergattern. Ich freue mich schon auf ein hoffentlich bald erscheinendes Album.


21:30 Uhr - Freya Riddings - St. Michaelis Kirche
Auch hier hat es sich ausgezeichnet, dass man nicht alle in Hamburg war und so wurde mir ein Platz mit guter Sicht freigehalten. Der dritte Act von der britischen Insel ist ohne Frage eine der größten Newcomerinnen zur Zeit.  Freya Riddings in einem Sonne-Mond-und-Sterne Kleid ganz alleine am Klavier ohne irgendwelche sonstige Deko und man hätte eine sprichwörtliche Stecknadel fallen hören so sehr lauschten die Menschen im gut besuchten Michel. Spätestens beim Song  "Lost without you" hatte ich solch eine Entenpelle, was für ein klasse und was für eine Klasse hatte bitte diese Frau! Bei Ihrem Abgang gab es auch stehende Ovationen vom Publikum, so dass sie tatsächlich von den Verantwortlichen nochmals zurückgeholt werden musste. Und dann kam "Holy water" als Zugabe - selten haben Location und Songtitel so gut harmoniert. Erneut ein Highlight und ich freu mich wie ein Schnitzel diese Frau im März 2019 wieder live erleben zu dürfen!!!


22:50 Uhr - Ane Brun - St. Michaelis Kirche
Finaler Act war die Norwegerin Ane Brun, die sich als wahres Multitalent entpuppte. Wobei es die Bezeichnung "Talent" nicht ganz traf, schließlich kann sie bereits auf viele eigene Alben zurückblicken. Bei diesem Auftritt hatte sie jedoch nicht gerade das Glück gepachtet, denn bereits beim zweiten Lied streikte ihre Gitarre und eine Seite riss. Der Musik tat das aber keinen Abbruch, denn neben dem Klavier wurde sie von drei Damen an Streichinstrumenten begleitet. Besonders positiv aufgefallen sind mir ihre Cover, die sie in ganz neuen Versionen darstellte. So war es unter anderem "Big in Japan" das sie eher als eine Ballade interpretiert hat.


Fazit: Dieser Tag war überwiegend "gemütlich" mit vier Konzerten im Sitzen. Wenn sich ein lohnenswerter Gig im Michel ansagt ist das auf jeden Fall eine Location mit fast einzigartiger Atmosphäre in einem starken Kontrast zu Clubs wie dem Kukuun oder Molotow. Insgesamt wieder vier herrliche, erlebnisreiche Tage, die so viele neue Musik geliefert haben das man noch lange davon aufarbeiten, hören, schwärmen, kaufen und erneute Konzertbesuche planen kam! Dieses Festival ist und bleibt ein fest eingeplantes Muss für mich!




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