Freitag, 21. September 2018

Reeperbahn Festival 2018 dritter Tag - Hamburg

Mit dem dritten Tag habe ich es mir nicht leicht gemacht was die Planung im Vorfeld anging. Ich hatte ein Ticket für Ibeyi in der Elbphilharmonie! Dies allerdings mit einem lachendem und einem weinenden Auge. Denn in der Zeit, ich benötigen würde dorthin zu kommen, spielten Milk & Bone im Kukuun, die ich fast als Mast Have eingestuft hätte. Außerdem stand später noch Anna F. mit ihrem neuen Projekt Friederg an. Beides würde ich verpassen, doch der Reiz mal ein Konzert im großen Saal in der Elbphilharmonie erleben zu dürfen war groß...leider...aber ganz der Reihe nach.

13:30 Uhr - Geowulf - Motolow Club


Gegen Mittag ging es im Molotow los und die Luft im Club war wesentlich angenehmer als in der stickigen Skybar. Angenehm war auch der Sound des Duos Geowulf aus Australien. Die Lieder der beiden gefielen mir bereits vorab beim reinschnuppern und das ging anscheinend vielen Leuten so, denn es war richtig voll. Schleierhaft war mir, weshalb dies der einzige Auftritt der Beiden auf dem RBF sein sollte. Die beiden haben perfekt harmoniert, wie man HIER zu sehen ist. Wer sich bei dem Video an dieser 70er Jahre erinnert fühlt, dem mag man sagen, dass lag am schummrigen Licht und seinem Hemd, die diese Atmosphäre vermittelten. Leider hatten sie keine CDs oder sonstigen Merch dabei, trotzdem ein guter Auftakt in diesen Tag! Mittlerweile kam über die App die Nachricht, dass aufgrund des Sturms draußen alle Außenbühnen bis auf weiteres gesperrt sind! Für mich sollte es aber zum Glück indoor weiter gehen!

15:00 Uhr - Kelvin Jones - Indra
Im heftigen Regen bin ich rüber ins Indra "geflüchtet" und das eigentlich nur damit ich auf jeden Fall bei Lea dabei sein kann, denn das versprach schon früh voll zu werden. Da ich jedoch viel zu früh vor Ort war ging ich zunächst an die Bar. Dort gab es tatsächlich Freibier durch die Plattenfirma  - Danke an Fourmusic! Die Stimmung war entsprecht locker und aufgelöst. Ich stand  wie gewohnt in der ersten Reihe, doch Kelvin kam einfach sofort mit Gitarre in der Hand von der Bühne und spielte sein komplettes Set mitten im Publikum. Das Bild unten trügt etwas, denn ich stand viel weiter hinten, lediglich die Kamera hab ich für diesen Schnappschuss hochgehalten. Das die Leute eh schon in Hochstimmung waren pusht ihn und er regt die Leute bei wirklich jedem Song zum mitsingen an. Selten am frühen Nachmittag solch eine Stimmung erlebt! Zudem war ich positiv überrascht wie viele Lieder ich von ihm kannte, sei es "Only thing we know" oder "Call me home" sind echt Ohrwürmer.


15:40 Uhr - Lea - Indra
Kaum zu glauben, bereits geflasht sollte der eigentlich Act, weshalb ich den Nachmittag im alt-ehrwürdigen Indra verbrachte noch kommen! Selbstverständlich behielt ich meinen Platz ganz vorne und war Lea während ihres Auftritts so nah, dass ich fast selbst auf der Bühne stand. Leider waren für den kleinen Gig nur 20 Minuten angesetzt, doch die hatten es in sich. Unter anderem gab sie "Immer wenn wir uns sehen" aus dem aktuellen Film "Das schönste Mädchen der Welt zum besten. Auch die Nummer "Wohin willst du". Bei dem Song wurde bereits schon wieder mitgesungen, LAUTER wurde es dann bei dem Song "LEISER", denn diese Zeilen hatte nun wirklich jeder im Ohr. Ich glücklicherweise auch, denn beim letzten Refrain hielt Lea tatsächlich mir ihr Mikro vors Gesicht und ich musste...nein durfte "Leiser seit ich bei dir bin" mit dem Publikum singen! Ein lustiges und zugleich richtig cooles Erlebnis wofür es sogar Applaus gab! Das war in der Tat ein denkwürdiger Moment in meiner RBF-Historie!



16:30 Uhr - Eveline - Spielbude
Mittlerweile hatte sich der Sturm gelegt und die Außenbühnen waren wieder frei. Auf einer dieser Bühnen stand nun Eveline auf meinem Programm. Hinter diesem Namen steckte ein Berliner Elektro-Pop Dou, welches mir sicher zugesagt hätte, doch zum einen war es sehr voll auf der Spielbude und zudem arschkalt und windig. So entschied ich mich mein Outfit (obenrum nur mit T-shirt bekleidet) aufzubessern und mir am Merchstand einen RBF-Hoddie zuzulegen.

17:30 Uhr - Min t -Spielbude
Zurück und gewärmt an der Spielbude gab es ein Wiedersehen mit der deutsch-polnischen Künstlerin Min t. Die Musikerin die eigentlich Martyna heißt nennt ihren Musikstil "Female electronic experimental neo Soul". Was man dann hört klingt auch tatsächlich so und ist recht modern, stark elektrisch, mal mit kleinen Rapeinlagen und bestimmt nicht alltäglich.  Auch während ihres Auftritts musste sie und ihre Drummer stark mit dem Wind kämpfen.




18:00 Uhr - Frum - Reeperbus 
Gar nicht so richtig auf meinem Zettel und daher um so überraschender und echt qualitativ war die Künstlerin Frum, die mit einiger Verspätung am Bus auftreten durfte, da zwischenzeitlich der Sturm wieder auffrischte. Die Musikerin von den Färöer hatte ein tolle Ausstrahlung auf der kleinen Bühne.
Wieder gab es nur drei-vier Lieder, doch die waren so, dass sie zumindest mich nicht losließen, ihre Musik ist speziell, nordisch und mystisch und geht tief. Auch eher poppige, eingängigere melancholische Nummern waren darunter.
Definitiv ein Name den man sich merken sollte!


20:00 Uhr - Ibeyi - Elbphilharmonie 

Dann war es fast 19 Uhr...eigentlich stand noch das kanadische Duo Milke & Bone mit den Vermerk "MH" für Must Have auf meiner Timetable, aber ich entschloss mich zu meinem Act in die Elphi aufzubrechen. Dorthin musste mal schließlich einen kleinen Schritt mit der U3 machen und das ist etwas zeitaufwendiger. Ich hatte von einigen Leuten gehört, dass es dort gar nicht so toll sein soll, weil wie überall auch dort Leute "nur mal gucken" wollen und wieder raus und rein rennen. So kam ich aber in der Erwartung an ein Konzert mit Sitzplatz zu erleben und nahm meinen Platz ein. Dieser Platz war perfekt - im Block ganz vorne und recht mittig mit optimalem Blick auf die Bühne. Doch dann um fünf nach acht kam die Durchsage, dass das Konzert krankheitsbedingt abgesagt werden muss. Ein Pfeifkonzert und ungläubige Gesichter waren das Resultat.

20:40 Uhr - Be Charlotte - Headcrash


Auf dem Rückweg musste ich mir in der App schnell einen Ersatz suchen, leider lief das meiste bereits, aber ich wurde glücklicherweise fündig. Die junge schottische Dame mit dem Namen Charlotte war aber weit mehr als nur Ersatz. Sie versprühte viel Spaß an der Musik , Witz und schaffte es locker für gute Laune im Headcrash zu sorgen. Sowohl mit Gesang, als auch mit Gitarre oder an den Drums konnte sie mit ihren Popsongs überzeugen. Schaut und hört doch HIER mal selbst. Neben ihrem Markenzeichen der großen Brille traf hier auch definitiv der Satz zu "Nur wer Bauchfrei ist sollte auch Bauchfrei tragen." Erneut eine tolle Entdeckung, die mich prima unterhalten hat. 


21:30 Uhr - Dizzy - Nochtspeicher
Vom Headcrash ging es in den Nochtspeicher, den ich noch nie so voll erlebt habe. Hier stand mit "Dizzy" eine junge US-amerikanische Band auf der Bühne, die ebenfalls ein Must Have war. Kurz nachdem ich drin war wurden die Türen geschlossen, jetzt merkte man das es Freitag Abend war! Ich war eingepfercht wie in einer Sardinendose, es war stickig und die Sicht war mies. Daher konnte ich mich kaum auf die Musik einlassen. Schade eigentlich, denn was ich vorab gehört hatte klang vielversprechend!

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3:00 Uhr - Bishop Briggs - Grünspan


Nun ging es das erste Mal ins Grünspan, was ebenfalls gut besucht war. Mit Bishop Briggs stand kein Neuling auf der Bühne und das merkte man auch deutlich. Sie sorgte für ordentlich Stimmung mit einer Mischung aus Alternativ und Electro, hört mal HIER rein. Die Lononderin war stimmgewaltig und hüfte oft über die Bühne.

00:00 Uhr - Konni Kass - Kaiserkeller
Zum Abschluss gab es noch ein Mitternachtsauftritt von Konni Kass im Kaiserkeller unter der Großen Freiheit 36. Auch wenn ich vorab schlechtes über diese Location gehört habe, mir gefiel es dort auf Anhieb! Konni ist die zweite Dame, die ich an diesem Tag von den Färöer gesehen habe. Sie mischt elektonische Klänge, die Klänge ihres Schlagzeugers an den Elekto-Drumms, Keyboard, ihre Stimme und als Sahnehaube kam bei einigen Songs auch noch ein Saxophone zum Einsatz. Wie das letzte VIDEO des Tages beweist hatten viele ihrer Songs eine erhebliche Länge. Ein schöner Tagesabschluss, der Lust auf den letzten Tag machen sollte.


Fazit: Die Elphi doch nicht musikalisch zu erleben hat mich geärgert, umso mehr als mir klar war das ich Milk & Bone und Friedberg in der Zeit nicht sehen konnte. Die Highlights lagen klar im Indra und später bei Charlotte und Konni.

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